Trittstein der Natur
Auf der Diedelsheimer „Kohlplatte“ entsteht ein neuer Naturschwerpunkt
„Waldränder müssen abgestuft angelegt sein“, sagt der zweite Vorsitzende des Brettener Naturschutzbunds (NABU) und Initiator des Projekts „Kohlplatte“, Gerhard Fritz. „Nur so entsteht ein hoher Mehrwert für Insekten, Vögel und Säugetiere“, erläutert der aktive Naturschutzmacher, der kürzlich vom Landesvorsitzenden Johannes Enssle mit der goldenen Ehrennadel des NABU-Landesverbands für sein langjähriges und unermüdliches Werk für die Bewahrung der Natur ausgezeichnet wurde. Des Weiteren bietet die neu angelegte Heckenlandschaft als Trittstein für die Natur – sobald sie in einigen Jahren groß genug gewachsen ist – einen Windschutz für den Wald und ein reiches Angebot von Beeren, Samen und Früchten für die Tiere.
Innerhalb von zwei Stunden erledigten die Naturschutzmacher die wichtigsten Vorbereitungen für die Entstehung eines neuen Naturschwerpunkts: 80 Sträucher und zehn Bäume haben sie rund um einen Totholzbereich aus Baumstumpen und entlang der Grenze zum benachbarten Feld gepflanzt. Diese stellte die Stadt Bretten im Rahmen der gemeinsam durchgeführten AGENDA 21 „Fruchtsträucher-Bestellaktion“ zur Verfügung.
Bei leichtem Nieselregen und einem – ach wie gern erinnert man sich dabei an die eigenen Kindertage zurück – hör- und spürbar matschigem Untergrund, hat die zwölfköpfige Pflanzmannschaft in der Zeit auch den vorerst notwendigen Wildschutzzaun rund um die Sträucher aufgestellt. Dank der vielen Helfer war es für den Einzelnen nur ein kleiner Einsatz, der jedoch große Wirkung hat. In den kommenden Jahren wird der neue Naturschwerpunkt an „wachsender“ Bedeutung gewinnen. „Dachs, Igel und Grünspecht sind einige der dauerhaften Besucher solch artenreicher Treffpunkte“, sagt Fritz.
Jetzt muss gewartet werden, bis die gesetzten Pflanzen größer und stärker werden. Ein ganzer LKW voller Baumstümpfe, wurde im Vorfeld zur Pflanzaktion auf dem Areal abgeladen. „In den kommenden 15 Jahren wird dies ein Zersetzerparadies sein“, sagt Fritz und bekundet seine Absicht dieses Paradies durch das Nachlegen weiterer Baumstümpfen ein längeres Leben zu geben.
Im hinteren Bereich des Grundstücks hatten zuvor in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bretten Arbeiten für die Anlage eines Teichs stattgefunden. Dieser wird durch eine nahe, wenn auch nicht konstant Wasser schüttende Quelle gespeist. „Wir müssen abwarten, was passiert“, sagt Fritz. „Immerhin haben wir ein Angebot für die Entstehung eines neuen Lebensraumes geschaffen, und dafür, dass wir das tun konnten, sind wir der Stadt sehr dankbar“.
Für das kommende Jahr bereitet Gerhard Fritz schon sein nächstes Projekt vor: Auf Diedelsheimer Gemarkung gibt es ein weiteres Grundstück, das darauf wartet, bepflanzt und somit ein weiterer Trittstein der Natur zu werden.
Autor:Martin Alb aus Bretten |
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