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Ältere Menschen sind anfällig für Sekundenschlaf

Ältere Menschen sollten erste Anzeichen von Müdigkeit besonders ernst nehmen. Foto: djd/DVR
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Schlafstörungen und Medikamente beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit im Alter

(djd). Mit zunehmendem Alter verringert sich die gesamte Schlafzeit und damit auch die regenerierende Tiefschlafphase. Neben diesen rein altersbedingten Veränderungen können auch schlafbezogene Atemstörungen und typische Alterskrankheiten wie Demenz oder Depression die Schlafqualität beeinflussen.

Schlafmangel kann die Leistungsfähigkeit verringern

Schlafmangel kann die Leistungsfähigkeit und damit auch die Reaktionsfähigkeit beeinflussen. Krankhafte Schlafstörungen können zudem Tagesschläfrigkeit bedingen und somit negativen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit besonders von älteren Menschen haben. Damit steigt die Gefahr für einen Sekundenschlaf. Nach einer vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) durchgeführten Kantar-Emnid-Umfrage im Rahmen der Kampagne "Vorsicht Sekundenschlaf!" ist rund jeder vierte Befragte über 60-jährige Pkw-Fahrende schon mindestens einmal hinter dem Steuer eingeschlafen. "Wer kurz einnickt, legt binnen drei Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h über 80 Meter im Blindflug zurück. In dieser kurzen Zeit können ein schwerer Unfall verursacht und Menschenleben gefährdet werden", so DVR-Geschäftsführerin Ute Hammer.

Medikamente können sich auf die Fahrtüchtigkeit auswirken

Gerade ältere Menschen haben zudem mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen und müssen deshalb oft verschiedene Medikamente einnehmen. "Wir haben herausgefunden, dass über 65 Prozent aller Medikamente von Senioren eingenommen werden und jeder fünfte über 65-Jährige täglich mehr als fünf verschiedene Arzneien benötigt", so Prof. Dr. med. Michael Falkenstein vom Institut für Arbeiten Lernen Altern (ALA). Rund 20 Prozent aller Medikamente beeinträchtigen nach Angaben der Hersteller die Fahrtüchtigkeit, indem sie insbesondere die kognitive Leistungsfähigkeit einschränken und latente Müdigkeit hervorrufen können. "Ältere Menschen sollten daher mit ihrem Arzt mögliche Einflüsse auf ihre Fahrtüchtigkeit abklären", rät Falkenstein. Dies gilt besonders vor der ersten Anwendung, bei einer Dosissteigerung, bei einer Umstellung, aber auch beim Absetzen von Arzneimitteln.

Auf gesunde Schlafhygiene achten und Autofahrten gut vorbereiten

Schlafmangel und Medikamente können also speziell das Risiko älterer Menschen am Steuer einzuschlafen erhöhen. Um dem gefährlichen Sekundenschlaf vorzubeugen, sollten daher alle am Verkehr teilnehmenden Menschen, insbeson­dere vor längeren Fahrten, für ausreichend Schlaf sorgen und auf eine gesunde Schlafhygiene achten. Dazu gehören regelmäßige Aufsteh- und Zubettgehzeiten, eine angenehme Schlafatmosphäre sowie das Meiden von Genussmitteln wie Kaffee und Alkohol oder von schwerem Essen am späten Abend.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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