Eigenverantwortlich handeln
Heilberuflich unterstützte Selbstmedikation
Für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, gerade auch was die eigene Gesundheit anbelangt, ist für immer mehr Menschen eine Selbstverständlichkeit. Beim Wissen um Möglichkeiten und Grenzen einer verantwortungsvollen Selbstmedikation kommt der Beratungskompetenz der Apotheken vor Ort weiterhin eine große Bedeutung zu.
Rezeptfreie Arzneimittel sind nach dem Arzneimittelgesetz zugelassen und unterliegen gleich hohen Anforderungen an Wirksamkeit und Qualität wie Rezeptpflichtige. Sie sind erst dann von der Rezeptpflicht befreit, wenn eine Selbstbehandlung problemlos möglich ist. Insbesondere dienen sie der Vorbeugung und Behandlung gesundheitlicher Beschwerden, die nicht zwingend eines Praxisbesuches bedürfen. Einige rezeptfreie Arzneimittel haben es bei bestimmten Erkrankungen sogar in die „ärztlichen Leitlinien“ geschafft – in die offiziellen Empfehlungen der obersten wissenschaftlichen Ärztegremien. Die Wertschätzung rezeptfreier Präparate zeigt sich auch am millionenfach eingesetzten „Grünen Rezept“, mit dem Ärztinnen und Ärzte rezeptfreie Medikamente empfehlen können.
Der Beratungsbedarf ist groß
Doch wer klärt über Wechselwirkungen auf und wer behält den Überblick? Patrick Heinz, Geschäftsführer der Deutschen Gesundheitshilfe (DGH), stellt immer wieder die Fachkompetenz der Apotheken heraus. „Die Apotheken vor Ort können dank ihrer heilberuflichen Kompetenz Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation sehr gut einschätzen und bei Bedarf auch zum Arztbesuch raten. Dadurch werden Fehlbehandlungsrisiken vielfach vermieden“. Eine heilberuflich begleitete Selbstmedikation unterstützen auch die seit kurzem verfügbaren „Apotheken-Bestellplattformen“. Damit lassen sich bequem von zu Hause aus oder von unterwegs Arzneimittelbestellungen an die vertraute Apotheke vor Ort übermitteln. Darüber hinaus werden unterstützende Themen wie Hilfe bei Gewichtsproblemen, Raucherentwöhnung oder Maßnahmen zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit gerne angenommen. Auch der Gesetzgeber misst den öffentlichen Apotheken eine besondere Bedeutung zu: Bis 2026 soll es in mindestens 60 Prozent der hausärztlich unterversorgten Regionen eine Anlaufstelle für assistierte Telemedizin – im besten Fall in den lokalen Apotheken – geben. Dies sieht ein erst kürzlich veröffentlichtes Strategiepapier des Gesundheitsministeriums vor. Viele Gründe also, die Kompetenz und Nähe der Apotheken vor Ort zu erhalten.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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