Lesertelefon zum Thema „Diabetes“

Wenn die Füße kribbeln und schmerzen, können Nervenschäden dahinter stecken. Sie können eine Folgeerkrankung des Diabetes sein. | Foto: djd-p/Wörwag Pharma/colourbox,de
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  • Wenn die Füße kribbeln und schmerzen, können Nervenschäden dahinter stecken. Sie können eine Folgeerkrankung des Diabetes sein.
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(djd) Obwohl die medizinische Versorgung von Menschen mit Diabetes große Fortschritte gemacht hat, gelingt es oft nicht, sie vor komplizierten und teils tödlichen Folgeerkrankungen zu bewahren. So sterben etwa 75 Prozent aller Zuckerpatienten an Gefäßkomplikationen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Hinzu kommt, dass mehr als jeder dritte Erkrankte eine Nervenstörung entwickelt. Diese Erkrankung ist eine Hauptursache für ein Diabetisches Fußsyndrom, das nach Angaben des Deutschen Diabetes-Zentrums rund 40.000 Amputationen pro Jahr nach sich zieht.

Häufigste Folgeerkrankung: Neuropathie

Weil der Diabetes Gefäße und Nerven schädigt, kann sich die sogenannte diabetische Neuropathie entwickeln. Sie gehört zu den häufigsten Folgeerkrankungen der Zuckerkrankheit. Dr. Alin Stirban erklärt: „Betroffene verspüren sie in der Regel zunächst an den Füßen.“ Als Warnsignale gelten bohrende Schmerzen, ein Brennen oder Kribbeln, aber auch Taubheit und eine nachlassende Sensibilität der Füße. Je früher die Neuropathie erkannt wird, umso besser lässt sie sich behandeln. Wichtigste Maßnahme ist immer eine möglichst gute Blutzuckereinstellung. Aber auch rezeptfrei erhältliche Präparate mit Benfotiamin, einem vitaminähnlichen Wirkstoff, können dabei helfen. Laut Studien ist es möglich, mit ihrer Hilfe Beschwerden in den Füßen zu lindern sowie die Nerven und Blutgefäße vor den schädlichen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers zu schützen.

Weitere Risiken: Herzinfarkt und Schlaganfall

Eine weitere Erkrankung, die mit dem Diabetes zusammenhängen kann, ist die koronare Herzkrankheit. Dabei verengen oder verschließen sich die Blutgefäße, die den Herzmuskel versorgen. Das kann sich durch Schmerzen in der Brust bemerkbar machen, bei Menschen mit Diabetes in Folge einer Nervenschädigung aber oftmals auch unbemerkt bleiben. Eine koronare Herzkrankheit kann wiederum zu einer Herzschwäche führen.
Herzinfarkt und Schlaganfall sind ebenso gefürchtete Folgen der Zuckerkrankheit wie eine Nierenschwäche. „Die Nieren als Entgifter des Körpers haben feine Gefäße, Kapillaren genannt. Bilden sich in ihnen oder in einer zuführenden Arterie Ablagerungen, dann können sie ihre Ausscheidungsfunktion immer weniger erfüllen“, erläutert Prof. Dr. Hilmar Stracke.

Gefäßschädigungen am Auge können zur Erblindung führen

Greift der Diabetes kleinste Blutgefäße des Auges an, wird die Netzhaut nicht genügend durchblutet. „Die Gefäße können außerdem durchlässiger werden, was Einblutungen in die Netzhaut begünstigt. Ohne rechtzeitige Behandlung kann die Retinopathie bis zur Erblindung führen“, sagt Dr. Helga Zeller-Stefan.

Am Telefon und im Chat sitzen dieses Mal für Sie:

Privatdozent Dr. Alin Stirban, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Leitender Arzt Diabetologie und Endokrinologie, Sana Klinikum und MVZ Sana Arztpraxen Remscheid.

Prof. Dr. Hilmar Stracke, Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen, Oberarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Gießen und Marburg.

Dr. Helga Zeller-Stefan, Fachärztin für Innere Medizin, Ernährungsmedizin und Diabetologin mit Diabetes-Praxis.

Das Lesertelefon ist am 13. Oktober von 10 bis 16 Uhr am Telefon unter der kostenfreien Nummer 0800 - 000 77 32 erreichbar. Im Chat unter www.experten-im-chat.de können Sie Ihre Fragen von 16 bis 17 Uhr stellen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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