Spezielle Arzneipflanzen-Kombination bei Blasenentzündung
Pflanzliche Therapie statt Antibiotika

Dr. Heinz-Jürgen Träger, Arzt für Naturheilkunde und Allgemeinmedizin. | Foto: Privat
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Im Sommer kann der Auslöser ein nasser Badeanzug sein, im Winter die kalte Witterung – Blasenentzündungen haben leider immer Saison und erschweren die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Die brennenden und oft auch krampfartigen Schmerzen dann allzu leichtfertig mit Antibiotika zu behandeln ist oft ähnlich fragwürdig wie der rein symptomatische Einsatz klassischer Schmerzmittel. Wir fragten Dr. Heinz-Jürgen Träger, Arzt für Naturheilkunde und Allgemeinmedizin, warum Antibiotika häufig nicht nachhaltig schützen und welche Vorteile eine spezielle pflanzliche Therapie-Alternative aufweist.

Herr Dr. Träger, Antibiotika besiegen doch fast alle Erreger. Warum klappt das bei Blasenentzündungen nicht immer so richtig?
Blasenentzündungen sind heimtückisch. Wer sie einmal hat, wird sie so schnell nicht mehr los. Wir sprechen von „rezidivierenden Entzündungen“, ein Phänomen, dass von häufigem Antibiotika-Einsatz sogar verstärkt werden kann. Wie man heute weiß beeinträchtigen die Nebenwirkungen einer Antibiotika-Therapie wichtige Schutzfunktionen wie beispielsweise eine gesunde Vaginal- und Darmflora. So geraten Patientinnen häufig in einem Teufelskreis wiederholter antibiotischer Behandlungen, ohne dass sich ein wirklich nachhaltiger Therapieerfolg einstellt.

Kein Wunder, dass sich viele Betroffene besser verträgliche und vor allem nachhaltig wirksame Alternativen wünschen.
Ja – und der Markt ist voll oft obskurer Versprechungen. Daher gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wirklich vertrauenswürdig sind nur zugelassene Arzneimittel, deren Wirkung und Sicherheit in klinischen Studien gründlich untersucht wurde.

Sie weisen in diesem Zusammenhang immer wieder auf eine spezielle Arzneipflanzen-Kombination aus Orthosiphon, Hauhechel und Goldrute hin (Aqualibra, Tabletten, rezeptfrei in Apotheken), die sowohl gegen die häufig quälenden Symptome, als auch gegen die bakteriellen Erreger wirkt.
Das stimmt. Diese Kombination hat eine wirklich ausgezeichnete Datenlage und ich habe mit diesem Präparat in meiner Praxis seit Jahren ausgezeichnete therapeutische Erfolge erzielt.

Was zeichnet dieses natürliche Arzneimittel denn aus?
Dass zum einen die Erreger effektiv bekämpft und zum anderen gleichzeitig auch die unangenehmen Symptome gelindert werden. Eine schnelle Schmerzlinderung ist ja der Wunsch eines jeden Betroffenen. Hierfür bewähren sich vor allem die schmerzlindernden Wirkstoffe der Hauhechel. Die Wirkstärke war in Untersuchungen vergleichbar mit der klassisch chemisch-synthetischer Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure. Zudem zeigt sich eine ausgeprägt entzündungshemmende Eigenschaft.

Und warum können sich die Erreger nicht mehr vermehren?
Das ist wirklich eine faszinierende Sache: Sehen Sie, die Erreger sind fast immer Bakterien, meist E. Coli. Diese Bakterien bilden eine Vielzahl mikroskopisch kleiner Greifhärchen – sogenannte Fimbrien – aus, mit denen sie sich an der Schleimhaut des Urogenitaltraktes festhalten. Orthosiphon-Extrakt hat, das zeigen neue Studien der Universität Münster, die besondere Fähigkeit, die Ausbildung sämtlicher Fimbrientypen zu unterbinden. Die Bakterien können sich also nicht in der Blase festhalten und vermehren, sondern werden mit dem Urin ausgespült. Für keinen anderen Wirkstoff konnte dieser Nachweis bisher erbracht werden und dies unterscheidet Orthosiphon auch grundsätzlich von der bei Harnwegsinfekten gelegentlich eingesetzten Mannose.

Weil die nur einen einzigen Fimbrientyp blockieren kann?
Genau. Daher ist Mannose auch eher zur Vorbeugung, nicht aber zur Behandlung von Blasenentzündungen geeignet. Zusätzlich – und auch dies ist eine Besonderheit – wirken bestimmte im Orthosiphon-Extrakt enthaltene pflanzliche Wirkstoffe harntreibend, lösen die bei Entzündungen häufig auftretenden Krämpfe der Blasenmuskulatur und erleichtern so eine schmerzfreie völlige Entleerung der Harnblase. Das Risiko einer erneuten Infektion sinkt damit deutlich. Ergänzt werden die Wirkungen von Hauhechel und Orthosiphon durch den ebenfalls wissenschaftlich gut nachgewiesenen immunstimulierenden Effekt der Goldrute.

Sicher gibt es Studien zur Wirksamkeit.
Aber ja. Zum Beispiel eine groß angelegte, placebo-kontrollierte Studie mit 200 Patientinnen. Bei einem Großteil davon konnte durch die Behandlung die Bakterienzahl im Urin gegenüber der Placebogruppe sehr deutlich gesenkt oder die Keime sogar vollständig eliminiert werden. Bereits nach einem Tag waren Symptome wie Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie die schmerzhaften Krämpfe um 50% reduziert. Ein akuter Harnwegsinfekt kann auch ohne Antibiotika effektiv behandelt werden und – das will ich noch besonders hervorheben – auch das Risiko einer erneuten Infektion lässt sich wirksam und mit bester Verträglichkeit reduzieren.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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