Salzarme Ernährung kann Risiken bergen
Verwirrtheit und Konzentrationsstörungen sind nicht immer Zeichen einer Demenz
(djd). Natrium- und Salzmangel werden oft unterschätzt. Beides kommt häufiger vor als gedacht. Das von den Medizinern als Hyponatriämie bezeichnete Problem kann erhebliche Gesundheitsstörungen zur Folge haben, wie Dr. med. Maja Reich, Oberärztin an der Klinik für Geriatrie am Evangelischen Krankenhaus Essen-Werden, beim 25. Kongress des Verbands für Ernährung und Diätetik e.V. (VFED) in Aachen darlegte. Dazu gehören Konzentrationsstörungen und Verwirrtheit, Gangunsicherheiten und in der Folge Stürze.
Natriummangel als Krankheitsursache
Die Hyponatriämie stellt nach Angaben von Dr. Reich die häufigste Störung im Wasser- und Elektrolythaushalt des Menschen dar. Sie gehe mit vielgestaltigen Krankheitserscheinungen einher und könne in schweren Fällen sogar lebensbedrohlich werden. Trotzdem werde ein Natriummangel als Krankheitsursache oft nicht erkannt: "Das liegt daran, dass die Symptome im individuellen Fall unterschwellig und auch sehr unterschiedlich sein können", gab Reich in Aachen zu bedenken.
Fehlt Natrium, so drohen Gesundheitsstörungen
Eine ausreichende Versorgung mit Natrium ist nach ihren Angaben wichtig, um Flüssigkeit im Körper zu binden. So würde die Grundlage geschaffen, auf der Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen können. Fehle Natrium, könnten die normalen Stoffwechselprozesse nicht mehr adäquat ablaufen. Dann könne es zur Beeinträchtigung der hormonellen Regulationsmechanismen und auch zu Problemen bei der Übertragung von elektrischen Impulsen im Reizleitungssystem kommen. Störungen bei der Weiterleitung von Nervenreizen können eine Folge sein.
Die Hyponatriämie ist bei älteren Menschen keineswegs selten: Bei bis zu 30 Prozent der älteren Patienten, die in die Klinik eingewiesen werden, liegt nach Reich eine solche Störung vor. Die Ursachen sind oft alterstypische Veränderungen des Körpers. Dazu könne eine Veränderung des Flüssigkeitshaushaltes zählen, aber auch Grunderkrankungen und deren Behandlung - zum Beispiel bei Menschen mit Herzerkrankungen, die oft Medikamente erhalten, die die Flüssigkeitsausscheidung fördern.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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