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Eine Therapie aus dem Bauch heraus
Von innen gegen Neurodermitis-Beschwerden

Dr. Alfred Stuhler, Fachapotheker für Allgemeinpharmazie, Blaubeuren. | Foto: privat
  • Dr. Alfred Stuhler, Fachapotheker für Allgemeinpharmazie, Blaubeuren.
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Die Haut juckt, ist gerötet, entzündet sich und nässt – klassische Symptome einer Neurodermitis! Viele wirksame Therapiemethoden unter Einsatz von Kortison sind unverzichtbar, haben langfristig aber auch Nachteile. Wir sprachen mit dem Blaubeurer Fachapotheker für Allgemeinpharmazie Dr. Alfred Stuhler über eine Methode, mit Hilfe ausgewählter regulierender Probiotika-Bakterien Neurodermitis-Beschwerden von innen heraus zu lindern.

Herr Dr. Stuhler, wie verbreitet ist Neurodermitis?
Dr. Stuhler: Neurodermitis gehört zu den häufigsten chronischen Hauterkrankungen – vor allem im Kindesalter. Kaum zu glauben, aber fast jedes vierte Baby leidet darunter. Auch wenn die Symptome im Laufe der Jahre meist nachlassen ist trotzdem noch jedes 12. Kind im Schulalter davon betroffen. Die Krankheit wird genetisch weitergegeben. Bei den Betroffenen kann die Hautbarriere ihre Schutzfunktion erblich bedingt nicht ausreichend wahrnehmen und erleichtert das Eindringen von Reizstoffen. Zusätzlich spielt das Immunsystem sozusagen verrückt und reagiert auf eigentlich harmlose Reize mit einer überschießenden, allergischen Reaktion auf der Haut.

Das hat vermutlich heftige Auswirkungen auf den Alltag.
Dr. Stuhler: Das stimmt. Außer dem direkten Leidensdruck durch Jucken und Nässen greift Neurodermitis für viele Betroffene tief in ihren Alltag ein und kann soziale Isolation, verringerte Leistungsfähigkeit bis hin zu echten Depressionen auslösen. Und bei den häufig betroffenen Babys, Kleinkindern und Kindern kann dieses Aufwachsen mit Schmerzen und dem Gefühl, anders zu sein, durchaus seelische Schäden verursachen.

Was ist über die Auslöser bekannt?
Dr. Stuhler: Wie schon gesagt, liegt die Basis in einer genetischen Veranlagung. Aber die Symptome der Neurodermitis treten meistens schubweise auf. In den mehr oder weniger langen beschwerdefreien Phasen bleibt die Haut sehr trocken, rissig und empfindlich. Dann plötzlich flammt die Krankheit wieder auf. Und hier würde ich den Begriff Auslöser verwenden. Die Anzahl ist nahezu unüberschaubar und sehr individuell: Stress, Sonneneinstrahlung, Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben, Pflegeartikel wie Deo oder Shampoos, trockene Luft, Waschmittel, Lebensmittel wie Milch, Eier, Nüsse, Weizen, Soja.

Also ist es realistisch gesehen fast unmöglich, alle persönlichen Auslöser herauszufinden und zu vermeiden. Was bleibt denn dann als Therapie?
Dr. Stuhler: Die klassische Therapie für Neurodermitis-geschädigte Haut besteht in der täglichen Pflege mit rückfettenden Lotions, um die gestörte Hautbarriere zu stärken. Bei akuten Schüben oder starken Entzündungen kann die Anwendung von Kortisoncremes notwendig sein, um die Symptome schnell zu lindern und die Entzündung zu reduzieren.So hilfreich und unverzichtbar der Wirkstoff ist, langfristig eingesetzt kann er auch Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Entzündungen der Haarwurzel und Pigmentstörungen haben. Deshalb suchen gerade Eltern für Ihre Kinder oft nach natürlicheren und langfristigeren Lösungen.

Nun ist bei Neurodermitis immer häufiger von einer unterstützenden ‚Therapie von Innen‘ die Rede. Die regulierenden Einflüsse speziell dafür ausgewählter, probiotischer Bakterienstämmen für den Darm (enthalten in Innovall ATOP, rezeptfrei in Apotheken) wurden ja bereits durch verschiedene wissenschaftliche Studien belegt. Aber wie lässt sich dieser Zusammenhang zwischen Darm und Haut erklären?
Dr. Stuhler: Beim Thema Immunsystem und Allergie kommt einem gesunden Darm mit einer sich im Gleichgewicht befindenden Besiedelung mit unterschiedlichen Darmbakterien eine immense Bedeutung zu. Denn über 80 Prozent aller für die körpereigene Abwehr maßgeblichen Immunzellen konzentrieren sich im Darm und spielen damit auch bei Entzündungsreaktionen im ganzen Körper, auch auf der Haut, eine große Rolle. Bei vielen Neurodermitikern ist die Bakterien-Zusammensetzung – das sogenannte Mikrobiom – im Darm gestört.

Wie können die zwei speziell ausgewählten Bakterienstämme in Innovall ATOP nun hier einwirken?
Dr. Stuhler: Die beiden erwähnten Bakterienstämme können dem Immunsystem dabei helfen, genau diejenigen Immunzellen zu fördern, mit denen Überreaktionen eingebremst werden. Und auch wenn die äußerliche Behandlung bei Neurodermitis unverzichtbar ist, gibt dies zusätzlich die Möglichkeit das aus dem Gleichgewicht geratene Immunsystem der Betroffenen auf natürliche Weise auszubalancieren und Neurodermitis-Beschwerden langfristig an der Wurzel zu packen. Was Eltern freut: Die Therapie führte zu einem langfristig gesenkten Kortisonverbrauch, verbesserte die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörige und kann schon Kindern ab einem Jahr zugutekommen.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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