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Frühlingssonne mit Schattenseiten
Warum das Hautkrebsrisiko schon ab März zunimmt

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Endlich Sonne – nichts wie raus! Das denken derzeit viele Menschen, insbesondere nach dem langen, trüben Winter und den Einschränkungen durch den monatelangen Lockdown. Mit steigenden Temperaturen wächst die Lust, sich wieder mehr draußen aufzuhalten. Spaziergänge, Radfahren und Gartenarbeit stehen hoch im Kurs – zumal die Sonne auch dabei hilft, dem winterlichen Vitamin-D-Mangel ein Ende zu bereiten. Doch die Frühlingssonne hat auch ihre Schattenseiten: Schon im März ist die UV-Belastung bei wolkenlosem Himmel so hoch, dass die Haut mit entsprechender Bekleidung und Sonnencreme geschützt werden sollte, um Sonnenschäden wie aktinische Keratosen oder Hellen Hautkrebs zu verhindern. Worauf es dabei ankommt, woran man solche Sonnenschäden erkennt und wie sie behandelt werden, dazu informieren Dermatologinnen und Dermatologen am Lesertelefon.

Gute Sonne – schlechte Sonne

So sehr die Sonne nach den Wintermonaten das Wohlbefinden fördert – die im Sonnenlicht enthaltene Strahlung birgt Risiken. UV-Strahlung führt zu Schäden im Erbgut von Hautzellen, wie die Deutsche Krebshilfe mitteilt. Zwar sei die Haut grundsätzlich in der Lage, solche Schäden in den Zellen zu reparieren, aber wenn die Haut der Strahlung zu lange ausgesetzt ist, können die Schädigungen bestehen bleiben. Jahre oder Jahrzehnte später kann aus ihnen Hautkrebs entstehen. Das bedeutet: Die Haut hat so etwas wie ein UV-Gedächtnis, sie registriert jede ungeschützte Minute in der Sonne mit einer weiteren Erhöhung des Hautkrebs-Risikos. Doch ab wann ist UV-Strahlung gefährlich?

Gefährlicher Irrglaube…

Sonnenschutz wird für viele Menschen erst im Sommer zum Thema, wenn das Thermometer in Richtung 30 Grad steigt und die Sonne spürbar auf der Haut brennt. Doch das Bundesamt für Strahlenschutz warnt: In der Mitte Deutschlands wird bereits im März an sonnigen Tagen ein UV-Index von 4 erreicht. Das bedeutet eine mittlere Belastung, bei der Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Menschen sollten dann während der Mittagsstunden Schatten aufsuchen, entsprechende Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille tragen und für unbedeckte Haut Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor verwenden .

… mit Folgen

Nach Schätzungen der Deutschen Krebsgesellschaft, die auf den Daten von sechs Krebsregistern basieren, erkranken hierzulande jährlich etwa 213.000 Menschen an Hellem Hautkrebs. Als immer noch unterschätzter Hauptrisikofaktor für seine Entstehung gilt die UV-Strahlung, sowohl in der Sonne als auch im Solarium. Die Erkrankung tritt zunehmend mit höherem Lebensalter auf, Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen . Meist gehen dem Hellen Hautkrebs als Vorstufe die so genannten aktinischen Keratosen (AK) voraus. Scheinbar harmlos, fallen sie zuerst kaum auf: raue oder krustige Stellen auf der Hautoberfläche, die hautfarben, rötlich oder gelblich sein können. Häufig sind diese Stellen zunächst nur ertastbar bevor sie sichtbar werden. Sie treten hauptsächlich an den sogenannten Sonnenterrassen des Körpers auf, zumeist flächenhaft im Gesicht, an den Handrücken, Unterarmen oder auf der Glatze .

Aktinische Keratosen behandeln – Hautkrebs verhindern

Auch AK enthalten bereits veränderte Zellen, die jedoch zunächst in der Oberhaut bleiben. Unbehandelt gleichen sie einer tickenden Zeitbombe, denn bei einem von zehn Betroffenen wachsen die Zellen im Laufe der Zeit in die tieferen Hautschichten ein und es entsteht ein Plattenepithelkarzinom – eine von zwei Arten des Hellen Hautkrebses . Dieser wiederum kann Gewebe zerstören und in Einzelfällen sogar Metastasen bilden. Im Gegensatz zum Hellen Hautkrebs, der immer operativ entfernt werden muss, lassen sich AK auch ohne Skalpell behandeln. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: die Vereisung, das Abtragen mit einem Laser, das Auftragen von wirkstoffhaltigen Cremes über einen bestimmten Zeitraum und die Behandlung mit Licht. Diese so genannte Photodynamische Therapie (PDT) kommt auch für großflächige Hautareale infrage. Die frühzeitige Erkennung und wirksame Behandlung von aktinischen Keratosen ist entscheidend, um ihre Entwicklung zu einem sehr viel gefährlicheren Plattenepithelkarzinom zu verhindern.

Gut geschützt durchs Frühjahr – Expertinnen und Experten beraten am Lesertelefon
Worauf muss ich beim Sonnenschutz achten? Habe ich bereits ein erhöhtes Risiko für aktinische Keratosen oder Hellen Hautkrebs? Wann sollte ich bei Hautveränderungen einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei aktinischen Keratosen? Ich bin beruflich bedingt viel in der Sonne – worauf muss ich achten? Meine Immunabwehr ist geschwächt – was bedeutet das für mein Hautkrebsrisiko?
Alle Fragen rund ums Thema „Schutz vor Hellem Hautkrebs“ beantworten die Expertinnen und Experten in der Sprechzeit am Donnerstag, den 18. März von 10 bis 15 Uhr.

• Prof. Dr. med. Uwe Reinhold; Facharzt für Dermatologie, Allergologie, Medikamentöse Tumortherapie, Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn GmbH
• Dr. med. Roland Aschoff; Facharzt für Dermatologie, Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor, Leiter der Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
• Dr. med. Dagmar Richter-Hintz; Niedergelassene Fachärztin für Dermatologie, Erftstadt

Der Anruf unter 0800 – 2 811 811 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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