„Musik verbindet, Musik bringt uns zusammen“ – Interview mit Ronny Winkler

Zu seinem 40-jährigen Bühnenjubiläum wird der beliebte Kinderliedermacher Rolf Zuckowski in der Melanchthonstadt vorbeischauen und einige Brettener Kindergärten und Schulen werden ihre Lieblingshits von Zuckowski aufführen. Im Interview mit der Brettener Woche sprach Ronny Winkler (Music Center Winkler), Organisator des „Mammut-Chors“, über die bevorstehende Veranstaltung für und mit Rolf Zuckowski.

Die erste Probe haben Sie hinter sich gebracht – wie war’s?
Die Probe verlief super, hat viel Spaß gemacht. Es war eine interessante Probe, weil man selten sieht, dass sowohl Fünfjährige als auch 80-Jährige dabei sind. Das heißt, man hat hier wirklich drei oder fast vier Generationen auf der Bühne, die man irgendwie zusammenbringen muss. Und das war eben extrem spannend.

Hat es geklappt?
Ja, es war witzig, es waren alle gut gelaunt. Der Förderverein der Grundschule Rinklingen hat einen Kuchenverkauf gemacht. Das lief sehr gut: Zwei Stückle waren noch übrig (lacht). Das ist auf jeden Fall sehr gut angekommen. Wir haben rund zwei Stunden geprobt. Ich konnte feststellen, wie alle immer besser wurden und wie sie zueinander gefunden haben. Gerade mit den Kids ist es nicht ganz leicht: Die können ja teilweise noch nicht mal die Texte lesen. Es war interessant zu sehen, wie viele verschiedene Altersgruppen Rolf Zuckowski zusammenbringt. Sogar eine ganze Familie ist mit dabei.

Und was hat noch nicht so gut funktioniert?
Leider konnten nicht alle zur ersten Probe kommen. Bei der zweiten Probe erwarten wir dann noch mehr Leute.

Können Sie uns schon ein paar Highlights aus dem Programm des „Mammut-Chors“ verraten?
Ein Highlight wird der Song „Leben ist mehr“ mit einer kleinen Überraschung sein.

Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Sie sich an der Jubiläums-Tournee von Rolf Zuckowski beteiligen?
Rolf Zuckowski war schon vor vielen Jahren in Bretten (Anmerkung der Redaktion: 2007). Damals hat er zusammen mit meinem Vorgänger Walter Seitz einen Rekordversuch gestartet: „Das längste Lied der Welt“. Da er ja also schon mal hier war und uns gekannt hat, ist die Anfrage gekommen, ob wir nicht Lust hätten wieder was mit ihm zu machen.

Wie ging es dann weiter?
Das interessante war ja, dass es keine Vorgaben gab. Zuckowski war auf dieser Tour schon in Kirchen vor 200 Leuten, hat aber auch schon riesige Hallen gefüllt. Manchmal hat ein Chor etwas gesungen, manchmal sind es einfach nur ein paar Schüler gewesen. Und wir hatten dann eben die Idee – wir feiern ja gleichzeitig das Stadtjubiläum –, dass wir die örtlichen Kindergärten und Grundschulen miteinbeziehen. Und wir machen das ganze bunt: Nicht nur eine Schule soll dabei sein.

Sie sind mit sehr viel Herzblut an diesem Projekt beteiligt. Was hat Sie überzeugt?
Erstens, dass alle Einnahmen seiner Stiftung „Kinder brauchen Musik“ zugutekommen. Das hat mich sofort überzeugt, weil ich in meinem Unterricht einfach merke, wie wichtig Musik ist. Es kommt zum Beispiel schon mal vor, dass Kinder ein Instrument lernen möchten und es sich nicht leisten können. Das sind immer so Sachen, die sehr schade sind. Deshalb bin ich glücklich darüber, dass es so eine Aktion gibt, mit der man die Musikförderung bei Kindern unterstützen kann. Das finde ich klasse.
Zweitens werden durch das Konzert so viele Generationen angesprochen – das ist etwas ganz besonderes. Musik verbindet, Musik bringt uns zusammen und das merkt man an so einem Projekt, wenn der Enkel mit dem Opa auf der Bühne steht.

Wie unterscheidet sich die Arbeit mit einem Chor vom Musikunterricht mit Instrumenten?
Grundsätzlich habe ich schon Erfahrungen mit Chören, aber es ist was ganz anderes zum Einzelunterricht, denn da hat man einen Schüler vor sich sitzen, auf den man eingeht. Da kann man dann schauen – was kann der schon, wie weit ist er, in welchem Tempo geht man vorwärts. Und bei einem Chor, gerade mit so vielen unterschiedlichen Personen, besteht die Herausforderung, das Mittelmaß zu finden. Dass die Kids mitkommen, dass sich wiederum andere nicht langweilen. Und so muss man eine gute Mischung finden. Und so muss man versuchen, eine gute Mischung zu finden. In erster Linie ist es aber wichtig, dass wirklich alle Spaß daran haben. Das steht immer im Vordergrund. Es ist nicht leicht, eine ganze Truppe zu motivieren. Das ist aber eine Herausforderung, die sehr Spaß macht.

Hätten Sie vermutet, dass dieses Konzert solch hohe Wellen schlägt? Über hundert Anmeldungen sind für den Mammut-Chor eingegangen.
Eigentlich schon. Denn es spricht nicht nur eine bestimmte Zielgruppe an: Die Familie als Ganzes wird angesprochen. Daher war ich mir sicher, dass das gut aufgenommen wird. Womit ich nicht gerechnet hätte, dass drei Wochen vor dem Konzert nahezu alle Karten ausverkauft sind. Das ist cool!

In den Reihen der Zuschauer wird auch Rolf Zuckowski sitzen. Welchen Bezug haben Sie zum beliebtesten Kinderliedermacher Deutschlands?
Wir arbeiten in der Musikschule mit seinen Liedern und kennen sie auch selber von früher – auch wenn es nur das Geburtstagslied ist – und haben so eine Verbindung zu ihm. Und wenn so jemand dann kommt und hier ein Konzert geben möchte, freut mich das natürlich.

Die Fragen stellte Brettener Woche/kraichgau.news-Redaktionsvolontärin Havva Keskin.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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