„Brauchen einen großen Rahmen”: CDU-Stadtrat Aaron Treut kritisiert Planungen der Brettener Verwaltung

Der Ruiter Ortsvorsteher und CDU-Stadtrat Aaron Treut hat seine Kritik an den Plänen zur Bebauung der Sporgasse erneuert.
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Der Ruiter Ortsvorsteher und CDU-Stadtrat Aaron Treut hat seine Kritik an den Plänen zur Bebauung der Sporgasse erneuert. In der letzten Gemeinderatssitzung hatte Treut das gesamte Bebauungskonzept als „Flickschusterei“ bezeichnet.

Bretten (swiz) Der Ruiter Ortsvorsteher und CDU-Stadtrat Aaron Treut hat seine Kritik an den Plänen zur Bebauung der Sporgasse erneuert. In der letzten Gemeinderatssitzung hatte Treut das gesamte Bebauungskonzept als „Flickschusterei“ bezeichnet. Im Gespräch mit der Brettener Woche legte Treut nun nach und monierte das Fehlen einer richtigen Zufahrt zum Sporgassen-Areal. „Außerdem brauchen wir nach meinem Verständnis dort kein Ärztehaus. Zum einen weil es kein Frequenzbringer für die Innenstadt sein wird, zum anderen weil ich nicht glaube, dass dort so viele Ärzte einziehen wollen, wie die Verwaltung erklärt.” Man müsse die Gesamtansicht auf die Sporgasse ändern so Treut.

Beschlüsse am liebsten rückgängig machen

Die bisher gefassten Beschlüsse, unter anderem für eine europaweite Ausschreibung des ersten Bauabschnitts will Treut am liebsten rückgängig machen. Dies werde mit der momentanen Zusammensetzung des Gemeinderats nicht funktionieren. Er hoffe aber, dass eine neue Planung für die Sporgasse im Jahr 2019 möglich sei, wenn die Kommunalwahlen eine neue Zusammensetzung des Rates bringen würden. Im Vorfeld will Treut dann auch auf eine starke Bürgerbeteiligung beim Thema Sporgasse setzen, die ihm bisher nach eigenem Bekunden zu kurz gekommen ist. „Wir müssen viel mehr auf die Menschen hören”, so Treut. Ihm fehle, so Treut weiter, bei diesem Thema, wie auch in der gesamten Stadtentwicklung, „ein klar definierter großer Rahmen”. Dieser müsse aber definiert werden, um dann systematisch Bausteine im Inneren des Rahmens abzuarbeiten. Zu diesen Bausteinen zählt Treut unter anderem die Planungen für die B294-Ortsumgehung in Bretten. Mit diesen soll laut einer Umsetzungskonzeption des Landes Baden-Württemberg bis spätestens 2025 begonnen werden. „Das dauert mir zu lange. Ich würde der Verwaltung empfehlen, mit städtischen Geldern Planungsingenieure zu engagieren, die diese Planungen schneller vorantreiben.”

"Es tut sich zu wenig auf dem Wohnungsmarkt"

Auch das Thema Wohnungsnot treibt den CDU-Stadtrat und Ortsvorsteher um. „Es tut sich meiner Meinung nach einfach zu wenig auf dem Wohnungsmarkt in Bretten.“ Der Verwaltung empfiehlt er unter anderem den Bau von Wohnungen auf städtischem Gelände beim neuen Evangelischen Altenheim Im Brückle. Ebenso müsse man aber auch in die Breite gehen und neuen Wohnraum in den Stadtteilen schaffen. „Dort kann man dann eventuell auch mal auf eine dreistöckige Bauweise setzen“, so Treut. „Aber diese Planungen werden alle nur halbherzig verfolgt.“

MGB und Stadthalle auf Mellert/Fibron-Areal

Und auch für das Mellert-Fibron-Areal hat Treut seine eigenen Vorstellungen. So favorisiert er dort den Bau einer Stadthalle, kombiniert mit einem Neubau des Melanchthon-Gymnasiums Bretten (MGB). „Das wäre ein idealer Standort mit zwei S-Bahn-Haltestellen in der Nähe und ausreichend Parkmöglichkeiten. Warum man auf dem Mellert-Fibron-Areal von Seiten der Verwaltung am Bau der Lärmschutzmauer festhalten will, kann der Ruiter Ortsvorsteher dagegen nicht verstehen. „Ich finde es nicht gut, dass man dort einen teuren Schallschutz bauen will, nur damit ein privater Investor teure Penthouse-Wohnungen errichten kann.“ Für das bisherige MGB hat der Ruiter Ortsvorsteher indes ebenfalls schon Pläne. „Da würde ich das Rathaus und das Technische Rathaus installieren.“ Natürlich koste das alles sehr viel Geld, gibt Treut auf Nachfrage zu. „Aber ich würde bei solchen Planungen immer vom Maximalansatz ausgehen. Die Verwaltung denkt da zu klein.“

"Es gibt bei uns keinen Fraktionszwang"

Dass er mit seiner grundlegenden Kritik auch in der eigenen Fraktion gelegentlich für Diskussionen sorgt, sei ihm klar. Dennoch sei das Verhältnis zur Rats-CDU gut. „Natürlich haben wir auch kontroverse Positionen innerhalb der Fraktion. Aber es wird bei uns hart und vernünftig diskutiert und dann sucht man nach einem Kompromiss.” Außerdem gebe es keinen Fraktionszwang innerhalb der CDU-Fraktion in Bretten.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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