Nach noch nicht einmal 24 Stunden wurde der Reisebus der Firma Wöhrle aufgefunden
Bus-Diebstahl mit vorläufigem Happy-End

In der Nacht auf Mittwoch entdeckten zwei Franzosen den gestohlenen Reisebus der Firma Wöhrle Reisen in Athis-Mons, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Paris-Orly. | Foto: Reise mit Wöhrle
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  • In der Nacht auf Mittwoch entdeckten zwei Franzosen den gestohlenen Reisebus der Firma Wöhrle Reisen in Athis-Mons, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Paris-Orly.
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Oberderdingen/Paris (bea) Der gestohlene Reisebus der Firma Wöhrle Reisen wurde gefunden. In der Nacht auf Mittwoch, 16. Dezember, erhielt Geschäftsführer Thomas Balmer den für ihn eintscheidenden Hinweis. Der Reisebus war in Athis-Mons, in unmittelbarer Nähe des Flughafen Paris-Orly, geparkt.

Dank Facebook-Post gefunden

Zwei Franzosen hatten den Wöhrle-Post gesehen, den Disponent Jonas Balmer bei Facebook eingestellt hatte und sich gegen Mitternacht mit Bildern des Busses bei Balmer gemeldet. Den entscheidenden Facebook-Post hatte ein Versicherungsmakler auf seiner eigenen Seite und in einer französischen Gruppe geteilt, "weil Frankreich wohl die neue Route bei Bus-Diebstählen Richtung Marokko ist." Vermutet wird laut Balmer wohl eine Tätergruppe vom Balkan, die bereits weitere Diebstähle im südwestdeutschen Raum begangen hat. Die Diebe handelten auf Bestellung, da wohl alle bereits gestohlenen Busse der gleichen Fahrzeugbauart angehörten, sagt Balmer.

Ortungsgerät funktionierte nicht

Glück und viel Öffentlichkeitsarbeit waren nach Meinung von Thomas Balmer die Gründe für das schnelle Auffinden des Busses. "Nach 48 Stunden ist der Bus weg", sagt er. Auf Facebook hatte die Meldung über den Diebstahl über 475.000 Personen erreicht. Daher sei er allen dankbar, die die Nachricht über den Diebstahl weitergeleitet hätten, von seinen beiden Söhnen über Mitarbeiter, Verbände und Omnibusgruppen bis hin zu den Versicherungen. Zwar habe er dadurch auch viele Anrufe erhalten, die nicht der Auffindung dienten. Unter anderem von Menschen, die ihm Ortungsgeräte verkaufen wollten. Eines davon war bereits im Bus verbaut, hatte seinen Dienst - wohl aufgrund der Kenntnisse der Diebe - jedoch nicht getan. Froh sei er auch über den motivierten Brettener Polizisten, der die Fotos aus Frankreich umgehend an das Zentrum für deutsch-französische Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl weitergeleitet habe. Diese hätten die Hinweise an Kollegen in Paris weitergeleitet, die den Wöhrle-Bus daraufhin sicherstellen konnten.

Amtshilfe muss beantragt werden

Wann Balmer seinen Bus wiedersehen wird, konnte er am Mittwochmittag noch nicht sagen. Das hänge nun von den Gerichten und der Spurensicherung ab. Zuerst müsse über ein deutsches Gericht Amtshilfe bei den französischen Kollegen eingeholt werden, damit diese die Spurensicherung übernähmen. "Bis jetzt weiß ich nicht, ob der Bus beschädigt ist oder die Kennzeichen noch vorhanden sind." Balmer rechnet jedoch damit, seinen Bus erst im neuen Jahr aus Paris abholen zu können. Glücklich sei er natürlich über den Fund: "Wir hatten dieses Jahr schon genug Probleme mit der Bustouristik." Nachdem die Reiseunternehmer im Sommer um die Wiederaufnahme von touristischen Fahrten kämpfen mussten (wir berichteten), mussten die Reisebusse ab November wieder stehen bleiben.

Hallentor war geschlossen

Auch über die gute Zusammenarbeit der deutsch-französischen Behörden ist Balmer dankbar. So konnte der gestohlene Reisebus nach noch nicht einmal 24 Stunden wieder aufgefunden und sichergestellt werden. Der Wöhrle-Bus war gegen zwei Uhr nachts aus der Firmenhalle in Oberderdingen entwendet worden. Die Diebe brachen in das Firmengebäude ein, bemächtigten sich der Fahrzeugschlüssel und schlossen das Hallentor hinter sich. Erst als er gegen sechs Uhr in die Firma kam, bemerkte Balmer, dass ein Bus fehlte. "In der normalen Saison wäre das nicht aufgefallen", sagt er. Doch da seine Reisebusse momentan nur zur Verstärkung des Schülerverkehrs genutzt würden, fragte er umgehend seinen Werkstattmeister, ob der Reisebus in einer Fremdwerkstatt untergebracht sei. Nach dessen negativer Antwort, versuchte er sofort den Bus zu orten.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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