Neue App für Polizistinnen und Polizisten
Weniger Stau dank digitaler Unfallaufnahme?
Region (kn) Unfälle blockieren die Straße oft für längere Zeit. Mit einer neuen App für Polizistinnen und Polizisten soll die Unfallaufnahme künftig schneller gehen. Verkehrsminister Winfried Hermann und der stellvertretende baden-württembergische Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl lobten aktuell die gemeinsame Umsetzung der App. Sie leiste künftig einen Beitrag zu einer höheren Verkehrssicherheit und einer besseren Datenqualität bei der Unfallaufnahme.
Lange Staus sollen vermieden werden
„Mit der App können Unfallstellen deutlich schneller geräumt werden. Das ist sehr wichtig für die Verkehrssicherheit, denn jede Unfallstelle ist eine potenzielle Gefahr für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer" so Hermann. Und weiter: "Wir wissen, dass kleine Unfälle immer wieder ein Auslöser für schwere Folgeunfälle sind. Besonders, weil durch sie lange Staus entstehen an deren Ende es oft zu Auffahrunfällen kommt. Die App hilft den Polizistinnen und Polizisten die Unfallstelle schneller zu erfassen. Damit werden gesperrte Straßen wieder früher freigegeben und lange Staus eher vermieden.“
Digitalisierung soll Polizeiarbeit vereinfachen
Die digitale Polizeiarbeit sei zwischenzeitlich keine Zukunftsmusik mehr, sondern tägliche Praxis, betonte auch Strobl. "Bereits seit letztem Jahr nutzt die Polizei eine App zur mobilen Sachbearbeitung. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und nehmen zukünftig auch Verkehrsunfälle mit den Smartphones auf. Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung, um die polizeiliche Arbeit zu vereinfachen, zu beschleunigen und gleichzeitig zu verbessern." Möglich wird das durch eine Kooperation des Ministeriums für Verkehr und des Ministeriums für Inneres. Das Ministerium für Verkehr unterstützte die Entwicklung einer entsprechenden Applikation (App) mit knapp 250.000 Euro. Das Innenministerium übernahm die praktische Umsetzung und Einführung der App.
160.000 sogenannter Kleinstunfälle pro Jahr
Bislang hat die Polizei in Baden-Württemberg jedes Jahr rund 160.000 sogenannter Kleinstunfälle mit dem sogenannten Aufnahmeblatt (Formular mit mehreren Durchschlägen), aufgenommen. Mit der neuen Funktion können die Daten vor Ort direkt auf den Smartphones erfasst werden. Teilweise können die Daten aus den polizeilichen Abfragesystemen, beispielsweise Halterdaten, direkt übernommen werden. Hinzu kommt, dass nun auch sämtliche Verkehrsordnungswidrigkeiten, vom Gurtverstoß bis zur unerlaubten Handynutzung, digital vor Ort erfasst werden. Im Laufe des Jahres 2021 soll auch der elektronische Versand der Kleinstunfälle und der Verkehrsordnungswidrigkeiten an die Bußgeldstellen im Land technisch umgesetzt werden. Damit wird es auch möglich werden, die Verkehrsunfalllage noch genauer zu analysieren, da die Kleinstunfälle in ein entsprechendes Analysetool einfließen.
Zusatz-App für Foto- und Filmaufnahmen
Im kommenden Jahr soll auch die App „mFoto“ auf den polizeilichen Smartphones verfügbar sein. Diese ermöglicht es, Fotos und Videos zum Beispiel von der Unfallstelle aufzunehmen und direkt in die polizeiliche Infrastruktur zu übertragen. Zudem soll eine Diktierfunktion realisiert werden, um die Schreibarbeit vor Ort zu reduzieren.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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