55 Jahre "Starboys" in der Jahnhalle in Forst

Die "Starboys" in der Jahnhalle. | Foto: Klaus Kehrwecker
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Die Forster Band "Starboys" ist seit über fünf Jahrzehnten auf der Bühne aktiv.

Forst (kk) Was haben der frischgebackene Nobelpreisträger Bob Dylan und Jürgen Schmidt, Heinz Margrander, Günter Rudolf, Manfred Veith und Manfred Szwideruk aus dem bei Bruchsal gelegenen Forst gemeinsam? Sie sind alle Musiker und starteten 1961 ihre musikalische Karriere – der US-Barde mit Mundharmonika und Gitarre, die “Forster Jungs“ als „Tanz- und Showband Starboys“ in der heute unmöglich anmutenden Besetzung mit drei Klarinetten,
Posaune und Gitarre.

Wurzeln im örtlichen Musikverein

Die fünf Forster Musikanten hatten ihre musikalischen Wurzeln beim örtlichen Musikverein und wollten zu Beginn der Beat-Ära einfach andere Musik machen. Ihren ersten „Tanzball“ organisierten die „Starboys“ 1962 in Forst in der Jahnhalle, und an gleicher Stelle hat die Band nun ihr 55-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. An ihren ersten öffentlichen Auftritt erinnert sich Josef „Seppl“ Schmidt noch genau. „Es war einem Sonntagnachmittag, eine Jugendtanzveranstaltung zwischen 15 und 20 Uhr. Sogar der Bürgermeister war gekommen.“ Was der allerdings sagte, war dann weniger lustig. Schmidt: „Er nahm uns beiseite und sagte: ‘Wisst ihr, dass ich Euch den Laden schließen könnte ?‘ Wir hatten schlicht vergessen, eine Genehmigung für die Veranstaltung zu beantragen.“

„Starboys“ sind mit Jahnhalle untrennbar verbunden

Der Name „Starboys“ ist mit der Forster Jahnhalle untrennbar verbunden. Dort begann die musikalische Karriere – dort feierte die Band auch vor ausverkauftem Haus ihr 55-jähriges Bühnenjubiläum. Viel alte (und ältere) Fans hatten sich ein-gefunden, um die Geburtstagsparty mitzufeiern. Die Band trat in wechselnden Besetzungen auf, um so die personellen Veränderungen in fünfeinhalb Dekaden
Musik zu verdeutlichen. Insgesamt 28 Interpreten umfasst die Musikerschar, die bei der Jubelband mitwirkten. Dabei waren es beileibe nicht nur „Boys“, auch drei „Girls“ (Melanie Wittke, Jana Vitallowitsch und Sarah Taghi-Aghdiri) mischten bei der Formation mit, allerdings nie besonders lange.

„Starboys“ als Sprungbrett für die Karriere

Für zwei Tastenmänner waren die „Starboys“ das Sprungbrett für musikalische Karrieren. Rainer Kneis griff bei den “Markees“ und später bei „Phil“ in die Tasten. Einen großen Sprung wagte Alfred Kritzer. Bei einer zufälligen Begegnung im Plattenstudio von Edo Zanki wurde Herbert Grönemeyer auf ihn aufmerksam und holte ihn als Profimusiker in seine Band, wo er heute noch tätig ist . Beide hatten es sich nicht nehmen lassen, der Einladung ihrer alten Band zu folgen. Es machte ihnen sichtlich Spaß, mit ihren Ex-Bandmitglieder zu musizieren. In der vollen Jahnhalle herrschte eine ausgelassene Stimmung, und es wurde ausgiebig getanzt. Viele der treuen Fans hatten sich Jahre nicht gesehen. „Seppl“ Schmidt erzählte zwischen den einzelnen Tanzrunden immer wieder kleine Anekdoten aus der Band-Saga: „1965 hatten wir sogar zwei Auftritte im „Starclub“ in Karlsruhe. Die 'Starboys' hatten dort einen solchen Erfolg, dass man uns für eine traumhafte Gage einen zweimonatigen Vertrag zum Auftritt in diversen „Starclubs“ in Deutschland anbot. Wie haben das Angebot abgelehnt.“

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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