Aus dem puren Leben gegriffen: Olaf Bossi im Bürgerhaus Söllingen
Familienleben und Harmonie gehören zusammen. Die Steigerung davon wäre „Harmoniesüchtig“, zumindest für Olaf Bossi, dessen aktuelles Bühnenprogramm damit überschrieben ist.
Pfinztal (pm) Für den Komödianten, Komponisten und Schlagerautor allemal eine Herzenssache. Die Geschichten und Lieder zur Gitarre sind aus dem puren Leben gegriffen. Leise Ironie würzt während 90 Minuten die Zeitgeistkritik. Was der Italo-Schwabe aus Stuttgart sagt und singt kommt an, es wird verstanden. Im Bürgerhaus in Söllingen auf der Pfinztaler Kunstbühne finden sich die Besucher in den magischen Momenten des Familienlebens à la Olaf Bossi wieder. Mit „Ich brauche einen Kaffee jetzt“ als Opener und „Zehn Dinge auf einmal“ werden Stress-Symptome der rastlosen Gesellschaft, die eigentlich Harmonie suggerieren sollen, besungen.
Subtile Ironie poetisch verpackt
Nicht ausgespart wird das väterliche Gewissen bei jährlich über 100 Auftritten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auch Zuhause bei Frau und zwei kleinen Kindern beim intonierten „Die schlechtesten Eltern der Welt“. Mit „Paese die miei“ in italienischer Sprache besingt er „das Land meiner Familie“ als Verbeugung vor Mutter, Vater und Großeltern. Spontan und schlagfertig wäre er gerne, ehrlich ist der 47-Jährige und erinnert an stumme Gefühle, das erste Kennenlernen, die große Liebe. Mit subtiler Ironie poetisch verpackt bescheren Identifikation und Gespür eine Mittendrin-Atmosphäre. Wenn ein Italiener dann noch freiwillig arbeitet und Zugaben wie „Ich wollte niemals so werden“ bereitwillig gibt, zeugt das von purer Freude dazu. Der Grund: Maite Kelly legte just am gleichen Tag ihr neuestes Album vor - an dem Olaf Bossi mitgewirkt hatte. Der verriet auch, dass sein neues Programm „Endlich Minimalist! Aber wohin mit meinen Sachen?“ heißt. Man darf sich freuen.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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