"Neiguggt" in Neulingen
Die evangelische Kirche in Bauschlott

Foto: bea

Neulingen (kn) Seit gut 182 Jahren steht die neue Bauschlotter Kirche an ihrem Ort. Nachdem sie am 28. Oktober 1838 eingeweiht wurde, wurde die im Jahr 1224 erwähnte, alte Kirche abgerissen. Diese stand auf dem alten Bauschlotter Friedhof und hatte bis dahin den Dreißigjährigen Krieg und den Pfälzischen Erbfolgekrieg überdauert.

Weiträumiger Kirchenbau mit hohen Emporen

Für den Neubau der evangelischen Kirche wurde das Grundstück der ehemaligen Maulbronner Kelter erworben. Nachdem die Pläne von Baumeister Karl August Schwarz der Gemeinde nicht zusagten, wurden die daraufhin gefertigten Pläne von Heinrich Hübsch umgesetzt. Dabei überschritt er die veranschlagten Baukosten von 13.000 Gulden etwa um die Hälfte. Architektonisch schuf Hübsch einen weiträumigen Kirchenbau, mit hohen Emporen, Orgel und Kanzel. Der Altarbereich ist nach Norden ausgerichtet und besitzt eine dreischiffige Hallenkirche mit einem Satteldach.

Rundbogenfenster und Triumpfbogen

Betreten kann man die Kirche von Süden her durch eine von drei rundbogigen Durchlässen und die dahinterliegende Vorhalle. In der Giebelseite befinden sich über den Arkaden drei Rundbogenfenster und darüber ein Rundfenster. Im Süden der Kirche befindet sich auch die Orgelempore, die die beiden seitlichen Emporen miteinander verbindet. Hinter dem Altar, der vor der nördlichen Giebelseite steht, platzierte Hübsch die Kanzel und einen angedeuteten, sehr hohen Triumphbogen.

Zwei Epitaphe aus der alten Kirche sind erhalten

Im Jahr 1882 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die im Jahr 1982 restauriert wurde. Bereits 1888 stiftete Gräfin Rhena, die damals das Schloss Bauschlott bewohnte, ein goldenes Kreuz für die Kirche. Aus der alten Kirche haben sich bis heute zwei Epitaphe erhalten. Beide befinden sich mittlerweile auf dem Bauschlotter Friedhof. Die Plastiken zeigen den 1570 gestorbenen Ritters Eglof von Wallstein in Rüstung und ein Fragment des Epitaphs seiner Mutter, dem jedoch das obere Drittel fehlt. Ebenfalls ist der Grabstein des 1746 verstorbenen Bauschlotter Pfarrers Antonius Bäuerle erhalten. Im Jahr 1964 fand eine umfassende Renovierung der Kirche statt.

Mehr zu Neiguggt in Neulingen finden Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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