Gemeinderat beschließt geteiltes Konzept für Bäderöffnung
Freibäder in Oberderdingen werden geöffnet

Das Freibad in Oberderdingen ist noch nicht vollständig startklar. Die für die erlaubte Besucheranzahl notwendigen Liegewiesen sind noch nicht vorbereitet.  | Foto: bea
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  • Das Freibad in Oberderdingen ist noch nicht vollständig startklar. Die für die erlaubte Besucheranzahl notwendigen Liegewiesen sind noch nicht vorbereitet.
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Oberderdingen (bea) Im diesjährigen Corona-Sommer wird die Gemeinde Oberderdingen die Freibäder in Flehingen und Oberderdingen öffnen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 23. Juni mit nur einer Enthaltung.

Gesellschaftliche Aufgabe in Corona-Zeiten

„Eindeutig ist jedoch, dass es aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich wäre, die Bäder nicht zu öffnen“, sagte Bürgermeister Thomas Nowitzki. Denn: die Verwaltung geht davon aus, dass mindestens 75 Prozent der Eintrittsgelder wegbrechen werden. Dennoch sei es eine gesellschaftliche Aufgabe der Gemeinde, den Bürgern, die in diesem Jahr nur eingeschränkt oder überhaupt nicht in den Urlaub fahren könnten, Zugang zum Freibad zu ermöglichen. Ebenfalls sei es eine Chance, den Menschen, die dieses Angebot bisher nicht genutzt hätten, zu zeigen, wie gut es sei, in einer Gemeinde mit einem extrem hohen Freizeitwert zu leben, sagte Nowitzki.

Bad läuft, Probleme mit Liegewiesen

Daher schlug er dem Gemeinderat eine geteilte Öffnung der beiden Bäder in Flehingen und Oberderdingen vor. Zwischen dem 1. Juli und dem 15. August soll das Naturerlebnisbad in Flehingen öffnen. Hier sei man mit den Vorbereitungen fast vollständig fertig, sagte Kämmerer Dieter Motzer. Lediglich die Ergebnisse der dritten Wasserprobe stünden noch aus. Im Anschluss, vom 16. August bis 30. September, soll das Freibad in Oberderdingen öffnen. "Das Bad läuft bereits, aber das Problem sind die noch nicht mit Rasen vorbereiteten Liegewiesen", sagte Motzer. Eine einfache Lösung dafür lieferte Nowitzki: "Wir tragen eine dickere Sandschicht auf und nutzen diese als Liegefläche. Erst nach der Saison werden wir sie unterfräsen und den Rasen einsäen".

700 Badefreunde können gleichzeitig ins Oberderdinger Bad

Die nutzbare Fläche ist aufgrund der Corona-Verordnung des Landes ein wichtiger Faktor für die Berechnung der maximalen Besucherzahl. Diese ergibt sich durch die maximal zulässige Zahl der Besucher im Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken und auf den Liegewiesen. So können durch die verfügbaren Flächen insgesamt 700 Personen auf einmal in das Bad in Oberderdingen eingelassen werden. Zusätzlich gelte das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern zwischen sämtlichen anwesenden Personen, die nicht in einem Haushalt leben.

Kein gleichzeitiger Betrieb beider Bäder

Dieser Abstand muss von zusätzlichem Personal überwacht werden. Daher könne auch kein gleichzeitiger Betrieb von beiden Bädern erfolgen, sagte Nowitzki. Bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen, schrittweisen Öffnung sei ohnehin mit Mehrkosten von bis zu 60.000 Euro zu rechnen. Darunter fallen Aufwendungen für Personal und den erhöhten technischen Aufwand für das virtuelle Reservierungssystem.

Mehrkosten von 90.000 Euro für Öffnung einkalkuliert

Mitbürger, die das Internet nicht nutzen wollten, könnten im Bürgerservice Oberderdingen und in der Ortsverwaltung Flehingen ihren Besuch bis zu drei Tage vorher reservieren. Dabei müssten sie Name, Anschrift sowie Telefonnummer hinterlassen, damit jederzeit eine mögliche Infektionskette nachvollzogen werden könne, so Nowitzki. Weiterhin rechnet er mit einem Mehraufwand von rund 30.000 Euro für den erhöhten Reinigungs- und Desinfektionsaufwand. Insgesamt kommen somit Mehrkosten von 90.000 Euro für die Öffnung der beiden Freibäder zusammen.

"Günstigere Tagespreise gibt es aus meiner Sicht nicht"

Die Kosten für den Eintritt liegen daher bei zwei Euro für Jugendliche bis 15 Jahren und drei Euro für alle älteren Menschen. Der Eintritt für Kinder bis drei Jahren ist kostenfrei. „Einen Raum für günstigere Tagespreise gibt es aus meiner Sicht nicht“. Eher noch müssten die Gemeinderäte als Verantwortliche für die Gemeinde, Zuschläge auf den Preis fordern, wie es beim Handel und auch beim Frisör praktiziert werde. Sorge mache ihm jedoch das zusätzliche Personal, das die Einhaltung der Vorgaben vom Land überwachen müsse.

Zusätzliche Angebote bleiben vorerst gesperrt

Derzeit sei man dabei, einen Plan aufzustellen. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass es einen Ein- und einen separaten Ausstieg aus dem Schwimmbecken geben müsse. So müssten die Leute praktisch im Kreis hintereinander herschwimmen, um das Kontaktrisiko zu verringern. Gleichzeitig werde ein Zwei-Schicht-Betrieb von zehn bis 14 Uhr und von 15 bis 18 Uhr gelten. Die Zwischenzeit benötige man für eine Reinigung und Desinfektion des Bades.
Dies gelte jedoch nicht für das Naturerlebnisbad, das gleichzeitig 777 Menschen besuchen können. Zusätzliche Angebote wie das Beachvolleyballfeld werden jedoch vorerst gesperrt bleiben. "Ich tendiere dazu zu beobachten und dann flexibel zu reagieren", sagte Nowitzki.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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