Wössinger Feldtage: Wo Diesel und Arbeit in der Luft liegen

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Es riecht nach Dieselrauch, nach Öl, es tuckert und rattert. Und in Reih und Glied stehen die Dieselrösser, die Lanz-Bulldogs, die roten Porsche-Trecker, die Hanomags, die Unimogs und alles, was es sonst noch an Treckern und Nutzfahrzeugen zur Feldarbeit in den letzten Jahztehnten diente: Die Wössinger Feldtage lockten am Wochenende Hunderte Fans von Bulldog-Oldies auf das Feld zwischen Wössingen und Königsbach

Ist es die Sehnsucht nach der komplett analogen Welt, die so viele Menschen an derlei Veranstaltungen fasziniert? Digitale Features sucht man bei den Hürlimann und Co. -Treckern aus den 1950-er Jahren ebenso vergeblich wie bei einem Unimog aus dem Jahr 1960. Spitze läuft der gerade mal 65 Kilometer in der Stunde und auch die meisten anderen Gefährte, um die es sich am Samstag und Sonntag auf einem gemähten Feld oberhalb von Wössingen drehte, sind nicht auf Geschwindigkeit aus: Ihr Job war stets die Arbeit auf dem Feld. In allen Farben präsentierten sich des Bauers beste Helfer in Wössingen - flankiert von den - natürlich digitalen - Ungetümen, Trecker der modernsten Bauart, die augenfällig demonstrierten, wie sich die Technik in den letzten Jahren weitereintwickelt hat: Hier die 20 PS Tucker-Bulldogs von anno dazumal, dort die über 500 PS starken kraftstotzenden Hightec-Trecker von heute.

Sehen und gesehen werden

Eine teils weite und - bei den Spitzengeschwindigkeiten der Gefährte - natürlich auch entsprechend zeitraubende Anreise hatten viele der Fahrer auf sich genommen, um ihre Gefährte zur Schau zu stellen. Teils liebevoll und bis ins Detail resaturiert und nur noch zum Angucken, teils noch in Betrieb: Nichts suchten die Besucher vergeblich. Neben den Treckern fanden sich auch Oldtimer, so ein Ami-Schlitten der 50-er Jahre, Goggo-Mobile, alte Volkswagen. Auch alte Motorräder bestaunten die Besucher oder staionäre Maschinen, die früher dem Landwirt das Leben erleichterten. Ein Uraltmähdrescher der ersten Generation wartet noch auf Restaurierung, daneben drehte sich ein Kinderkarussell, selbstredend per Gelenkstange angetrieben durch einen Trecker. Auch eine Pumpe war zu bestaunen, in Bewegung gesetzt durch lange Riemen, die ein Bulldog antrieb. So flanierten die Besucher durch die vielen Reihen mit den historischen Fahrzeigen und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: Manch einer fachsimpelte schon mal mit dem Besitzer eines Oldtimers, Kinder durften sich auf die alten Gefährte setzen, eine Runde drehen. Kameras und Handys wurden gezückt - wann sitzt denn der Enkel schon mal auf einem Trecker, der schon fuhr, als der Opa noch ein junger Mann war.

Treffpunkt nicht nur für Oldtimer-Enthusiasten

Auf den abgeernteten Felder neben dem Feldtage-Gelände war kaum ein Parkplatz zu ergattern, die Kennzeichen der Autos verrieten, dass die Feldtage zu einem Anzehungspunkt auch für Besucher geworden ist, die nicht eben um die Ecke wohnen. Aber auch viele Menschen aus der Region nutzten das bis zum Einsetzen von Schauern am späteren Sonntagnachmittag ideale Spätsommerwetter, um die alten Gefährte anzuschauen oder sich unter die stolzen Besitzer der Landgeräte-Oldtimer zu mischen. Für ein Rahmenprogramm hatte das ausrichtende "Bulldog Oldtimer Team Wössingen" gesorgt. Ganz Mutige kletterten auf den hohen Mast, viele bestaunten die Maschinenvorführungen. Zum Schwätzen traf man sich schließlich im und vor dem Zelt. An Gesprächsstoff mangelte es nicht - schließlich waren all die vielen Eindrücke zu verarbeiten, die man während des Rundgangs gesammet hatte ...

Mehr Infos auf der Webseite des Vereins: www.bulldog-team.de

Autor:

Gerd Markowetz aus Bretten

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