Lesertelefon
Völlig gerädert im Straßenverkehr? Wenn mangelnde Schlafqualität zum Sicherheitsrisiko wird
(pr-nrw) Gut geschlafen? Diese Frage kann hierzulande nicht jeder bejahen, wie der DAK-Gesundheitsreport 2017 feststellt . Demnach leiden mehr als 80 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 35 und 65 Jahren unter Schlafproblemen. Schlafmangel und vor allem Schlafstörungen gehen nicht nur zu Lasten der Lebensqualität, sie bedeuten auch ein Sicherheitsrisiko vor allem im Straßenverkehr. Wie sich eine gesunde Schlafhygiene erreichen und Schlafstörungen erkennen lassen, wie sich die Lebensqualität steigern und das Unfallrisiko senken lässt, dazu informieren Experten und Expertinnen am Lesertelefon im Rahmen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie weiterer Partner.
Schlaflosigkeit und Müdigkeit – eine folgenschwere Kombination
Abends im Bett nicht einschlafen können, in der Nacht stundenlang wach liegen – und sich dann hundemüde, unkonzentriert und reizbar durch den Tag quälen. Schlaflosigkeit macht aber nicht nur müde, sie kann auch auf Dauer gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. So nimmt etwa das Risiko für eine Depression, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Herzversagen deutlich zu. Müdigkeit stellt zudem ein Sicherheitsrisiko dar, besonders im Straßenverkehr. Bereits 17 Stunden ohne Schlaf beeinträchtigen das Reaktionsvermögen wie 0,5 Promille Alkohol im Blut, 22 Stunden ohne Schlaf wirken schon wie 1,0 Promille . Im Extremfall droht der so genannte Sekundenschlaf – ein unkontrolliertes Einschlafen hinter dem Steuer.
Pendler und Schichtarbeiter – unterwegs mit erhöhtem Einschlafrisiko
Müdigkeit am Steuer kann jeden treffen, Pendler/innen und Schichtarbeiter/innen sind jedoch besonders gefährdet. Die täglich gleiche Strecke erzeugt Monotonie, das Fahren zu Zeiten größerer Leistungstiefs erhöht die Einschlafneigung. Hinzu kommt der unregelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmus, besonders bei Wechselschichtarbeit. Die Folgen können gravierend sein: Wer beispielsweise nach einer 12-Stunden-Nachtschicht nach Hause fährt, ist mit einem zehnfach erhöhten Unfallrisiko unterwegs . Außerdem ist man nach einer Nachtschicht nicht nur müde und geschafft, sondern schläft unter anderem aufgrund von Licht- und Geräuscheinflüssen am Tag meist nicht so lange, tief und erholsam wie nachts.
Besser schlafen, sicher unterwegs – Expertentipps am Lesertelefon
Wie finde ich heraus, was hinter meinen Schlafstörungen steckt? Was hilft bei Ein- und Durchschlafproblemen? Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen? Welche Rolle spielt der persönliche Schlaftyp? Was versteht man unter „Schlafhygiene“? Was sollte ich als Pendler und Schichtarbeiter beachten? Und was kann ich bei akuter Müdigkeit tun, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin?
Antworten gibt es bei den Experten und Expertinnen der Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf“:
• Anna-Sophie Börries; Referentin beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
• Dr. med. Wilfried Böhning; Leiter des Instituts für Schlafstörungen in Bad Lippspringe
• Werner Waldmann; Vorsitzender des Bundesverbands Schlafapnoe und Schlafstörungen Deutschland e.V.
Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 16. Mai 2019 von 15 bis 18 Uhr. Der Anruf unter 0800 – 0 60 4000 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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