Die Nachfrage nach Baugrund und Mietwohnungen in Oberderdingen ist unverändert hoch
Bezahlbarer Wohnraum im Fokus
OBERDERDINGEN (ch) Eine anhaltend gute Beschäftigungssituation und Zinsen im Dauertief machen es möglich: Viele Familien streben nach Wohneigentum. „Wir haben jetzt über 150 Nachfragen nach Baugrundstücken, und auch Mietwohnungen sind sehr gefragt“, berichtet Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki. Darauf müsse und wolle die Gemeinde reagieren.
Auszeichnung von Architektenkammer
Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten für das sogenannte „Wohnen am Heiliggrund“ begonnen werden. „Der Bebauungsplan ist rechtskräftig und alle Verträge mit den Fachplanern sind abgeschlossen“, sagt der Rathauschef. Die Grundstücke hat die Gemeinde aus privater Hand erworben und wird diese ihrer Kommunalbau-Gesellschaft übertragen. Für das Konzept des aus fünf baugleichen dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern mit Durchblicken in die umgebende Landschaft bestehenden Projekts am Ortsrand Richtung Kürnbach hat die Gemeinde bereits zusammen mit dem Karlsruher Architekturbüro Falk Schneemann im Rahmen des Wettbewerbs „Baukultur Kraichgau“ eine Auszeichnung der Karlsruher Architektenkammer erhalten.
Engagement für sozialen Wohnungsbau
Insgesamt entstehen 35 Mietwohnungen in ökologischer Holzbauweise und mit Nahwärmeversorgung. Jedes der Häuser bietet drei Zweizimmer-, zwei Dreizimmer- und zwei Vierzimmerwohnungen jeweils mit Balkon zu einem Quadratmeter-Mietpreis von voraussichtlich 6,30 Euro. „Für einen Neubau liegt die Miete damit bis zu 30 Prozent unter dem ortsüblichen Niveau“, erläutert der Bürgermeister. Hinzu kommen insgesamt 65 Stellplätze. Die Gesamtinvestition beziffert er auf voraussichtlich 7,5 Millionen Euro, wovon 80 Prozent aus dem Landeswohnungsbauprogramm mit einem zinslosen Darlehen gefördert werden. „Wie es aussieht, bekommen wir es hin, dass die Gemeinde nichts draufzahlen muss“, ist Nowitzki optimistisch und fügt hinzu: „Wir engagieren uns für den sozialen Wohnungsbau.“ Dabei seien die Einkommensgrenzen für die Mieter so moderat, dass sie für einen Facharbeiter kein Hindernis darstellten.
Zimmerplatz II
Über dieses größere Mietwohnungsprojekt hinaus sind derzeit drei neue Baugebiete, je eines in jedem Ortsteil, in Vorbereitung. Der Bebauungsplan für das knapp zwei Hektar große Gebiet Zimmerplatz II in Flehingen ist seit Anfang August rechtskräftig. Über die Bauplatzpreise für die insgesamt 28 Parzellen, darunter drei für Mehrfamilienhäuser, entscheidet voraussichtlich am 24. September der Gemeinderat. Noch in diesem Jahr sollen die Bauplätze verkauft werden. Ziel sei es, im März 2020 mit den Erschließungsarbeiten zu starten, damit die Eigentümer ab Spätsommer bauen können, sagt der Bürgermeister.
Schelmenäcker und Storchenäcker II
Fast gleich groß ist das Baugebiet Schelmenäcker im Ortsteil Oberderdingen, das die früheren Hausgärten zwischen Mörike- und Heinrich-Blanc-Straße umfasst. Die insgesamt 23 Grundstücke gehören überwiegend Privatleuten. Noch in diesem Monat soll der Umlegungsbeschluss gefasst werden. Im Sommer 2020 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen, sodass das Gebiet im Frühjahr 2021 zur Bebauung freigegeben werden könnte. Im dritten Gebiet, dem Wohngebiet Storchenäcker in Großvillars, läuft momentan das Umlegungsverfahren für den zweiten Bauabschnitt. Dieser umfasst 2,4 Hektar mit 31 Bauplätzen. Im Frühjahr 2020 könnten auch dort die Erschließungsarbeiten beginnen, ist Thomas Nowitzki zuversichtlich.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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