Bewilligung läuft nun bis 2024
Bio-Musterregion Enzkreis geht in die Verlängerung
Region (enz) Landrat Bastian Rosenau hat dieser Tage erfreuliche Post aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) bekommen: Die Bio-Musterregion (BMR) im Enzkreis darf in die Verlängerung gehen. „Das sind wunderbare Nachrichten für den regionalen Ökolandbau“, zeigt sich der Kreischef zufrieden. „Die drei Jahre von 2017 bis ursprünglich 2021 sind ein sehr kurzer Zeitraum“, stellt auch Daniel Sailer, zuständiger Dezernent für Landwirtschaft und Forsten beim Landratsamt Enzkreis, fest. „Es gibt eine Vielzahl an Projektansätzen und Ideen, um diesen Bereich vorwärtszubringen. Um tatsächlich jedoch etwas Nachhaltiges zu schaffen, bedarf es schlicht mehr Zeit - und die bekommen wir jetzt“, freut er sich.
Dass „gut Ding Weile haben will“, sieht man offensichtlich auch im MLR so und hat daher das Projekt um weitere drei Jahre bis September 2024 verlängert. Im Vorfeld hatte schon der Kreistag kürzlich einer Fortsetzung der Bio-Musterregion zugestimmt. „Auch die Kooperationspartner, der Landkreis Böblingen, der Kreisbauernverband und die Interessensgemeinschaft Enzkreis Biobauern, stehen geschlossen hinter dem Projekt“, weiß Sailer.
Bevölkerung für das Thema begeistern
„In den vergangenen knapp zwei Jahren wurden in einem ersten Schritt Veranstaltungen und Gesprächsrunden für Fachleute, beispielsweise aus Landwirtschaft, Gastronomie oder Lebensmittelhandwerk initiiert“, erläutert Marion Mack, die als Regionalmanagerin im Landratsamt das Projekt Bio-Musterregion betreut. Außerdem hat Mack mit weiteren Beteiligten ansprechende Veranstaltungen wie zum Beispiel eine „Genussradeln“-Tour angeboten und Aktionen wie den Böblinger Erlebnistag oder auch Geflügel-Kochkurse mit der vhs begleitet, um auch die Bevölkerung für das Thema zu begeistern. Nun kann sie weiter in die Offensive gehen, angestoßene Angebote tatkräftig unterstützen und neue Impulse setzen.
Entwicklung des Gemeinschaftsprojekts „Hof-ErFAHRung“
„Unseren Fokus werden wir dabei künftig auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit legen – auch um mehr Menschen mitzunehmen und über die Zusammenhänge aufzuklären“, betont Mack. Als ein Beispiel dafür nennt sie das Gemeinschaftsprojekt „Hof-ErFAHRung“, das Mack zusammen mit der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Tourismus im Landratsamt entwickelt hat: Radbegeisterte und solche, die es werden wollen, können bald selbstständig zehn landwirtschaftliche Betriebe in der Region ansteuern und sich über aufgestellte Infoschilder zum jeweiligen Bauernhof und seinen Erzeugnissen kundig machen. Im Vorbeifahren können dabei sogar Lebensmittel aus den hofeigenen Läden oder aus Warenautomaten gekauft und genossen werden.
Betriebe finanziell bei Bio-Zertifizierung unterstützen
„Im Moment ist zudem die kreiseigene Förderung für künftige Bio-Betriebe noch verfügbar“, so Marion Mack weiter. Ziel dieser Förderung ist es, lebensmittelverarbeitende und -handelnde Betriebe im Enzkreis finanziell bei der Bio-Zertifizierung zu unterstützen. Zwei Jahre lang erhalten die Betriebe, nach Beratung und Zustimmung der BMR, 75 Prozent der Bio-Kontrollkosten zurückerstattet. „Dazu planen wir aktuell eine weitere Info-Veranstaltung. Wer sich also für eine Umstellung interessiert, sollte sich bald bei mir melden“, motiviert die Regionalmanagerin.
Die BMR und das Projektteam rund um Marion Mack unterstützen auch gerne Projektansätze oder Veranstaltungsideen im bio-regionalen oder nachhaltigen Bereich im Enzkreis, der Stadt Pforzheim und im Kreis Böblingen. Denkbar ist zum Beispiel eine Begleitung in Form von Veröffentlichungen oder Unterstützung bei der Vernetzung von Akteuren. „Die BMR ist nur so stark wie die Region es zulässt, sie ist kein externes Konstrukt“, betont Dezernent Sailer. „Sie ist dazu da, den vorhandenen Bio-Sektor und die, die in diesen Bereich einsteigen wollen, zu unterstützen. Nur gemeinsam können das Gesamt-Projekt sowie einzelne Projekte ein Erfolg sein“, unterstreicht er.
Für Fragen zum Projekt „Bio-Musterregion Enzkreis“ steht Marion Mack unter Telefon 07231 308-1808 oder per Mail an marion.mack@enzkreis.de gerne zur Verfügung. Weitere Informationen rund um die Bio-Musterregion, Veranstaltungen und Nachrichten finden sich unter www.biomusterregionen-bw.de/enzkreis.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.