Durch hohe Bautätigkeit fast schon voll
Bodenaushubdeponie "Hasengarten" wird erweitert

Die Bodenaushubdeponie "Im Hasengarten" in Oberderdingen-Flehingen soll erweitert werden.  | Foto: ©garage38 - stock.adobe.com
  • Die Bodenaushubdeponie "Im Hasengarten" in Oberderdingen-Flehingen soll erweitert werden.
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Oberderdingen-Flehingen (kn) Das vorhandene Volumen der Bodenaushubdeponie „Hasengarten“ im Ortsteil Flehingen reicht theoretisch noch für rund sieben Jahre. Nach dem festgestellten Bestand vor Ort ist das Volumen eher schon 2023 verfüllt. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung Mitte Juli daher mehrheitlich die Erweiterung der Deponie befürwortet und die Verwaltung damit beauftragt, mittels eines Fachbüros die Erweiterung planerisch auf den Weg zu bringen.

Rege Bautätigkeit der letzten Jahre führt zu Mehraufkommen von Bodenaushub

Nach den Planungen aus 2014 wurde unter Annahme eines jährlichen Ablagerungsvolumens von 5.400 Kubikmeter eine Laufzeit der Deponie bis 2028 ermittelt. Durch die rege Bautätigkeit der letzten fünf Jahre wurde bei einer aktuell durchgeführten Vermessung eine Restkapazität von nur noch rund 10.000 Kubikmetern festgestellt. Bei einer Verlagerung des „Häckselplatzes“ können weitere rund 10.000 Kubikmeter, also dann 20.000 Kubikmeter, verfüllt werden. Mit den Anlieferungsmengen aus 2019/2020 wäre die Kapazität der Deponie bis ins Jahr 2023 erschöpft.

Erweiterung auf angrenzende Grundstücke

Da neue Deponien in der Trägerschaft der Gemeinden nicht mehr zulässig sind, bleibt zum Erhalt des Angebots für private Bauherren und die Bauwirtschaft nur die Erweiterung der Deponie auf angrenzende Grundstücke. Zuvor ist zu klären, ob die noch im privaten Eigentum befindlichen Grundstücke erworben werden können. Die Verwaltung hat mit den Eigentümern angrenzender Grundstücke bereits Kontakt aufgenommen. Grundsätzlich haben diese Verkaufs- beziehungsweise Tauschbereitschaft signalisiert. Des Weiteren wird die Verwaltung ein Fachbüro hinzuziehen und gegebenenfalls mit dem Betreiber der Bodenaushubdeponie, der Firma EBRD GmbH Bretten, in Abstimmung treten.

Genehmigung von 2014: Über 4 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen

Die bestehende Fläche der Deponie „Hasengarten“ umfasst 47.000 Quadratmeter. Das genehmigte Gesamtvolumen zur Ablagerung von unbelastetem Bodenerdaushub liegt gemäß der Genehmigung vom Juli 2014 bei 4.110.000 Kubikmetern. Zu Beginn der Deponie lag das Volumen bei 95.000 Kubikmetern. Auf dem Gelände der Deponie befindet sich seit Jahren auch der Grünabfallsammelplatz der Gemeinde Oberderdingen. Der Landkreis, vertreten durch den Abfallwirtschaftsbetrieb, hat diese Aufgabe der Gemeinde übertragen. Das Windelsackangebot der Gemeinde wird ebenso dort abgewickelt, wie seit Anfang 2021 die Annahme von Bioabfall im Rahmen der neuen Abfallkonzeption des Landkreises.

Auch Nachbargemeinden nutzen Deponie

Die Gemeinde Oberderdingen betreibt seit 1998 im Gewann „Hasengarten“ auf gemeindeeigenen Grundstücken der Gemarkung Flehingen die Bodenerdaushubdeponie. Für den Betrieb der Deponie ist seit Beginn an die Firma EBRD GmbH, Bretten, beauftragt. Seit vielen Jahren hat die Gemeinde Oberderdingen im Zuge der gemeinsamen Wirtschaftsförderung und des interkommunalen Industriegebietes Oberderdingen (Kreuzgarten) mit den Nachbargemeinden Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen mittels öffentlich-rechtlicher Vereinbarung vereinbart, dass auch unbelasteter Bodenerdaushub aus diesen Gemeinden bei der Deponie „Hasengarten“ angeliefert werden kann. Eine Vereinbarung mit Zaisenhausen wurde formal nicht geschlossen. Diese wird nachgeholt, denn der förmliche Abschluss der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung ist im Falle der Erweiterung der Bodenerdaushubdeponie zwingend erforderlich.

Im Landkreis nur noch eine weitere Deponie

Angesichts der großen Bautätigkeiten ganz allgemein und des hohen Bedarfs in der Raumschaft des WFI-Gebietes um Oberderdingen und den Nachbargemeinden Sulzfeld, Kürnbach und Zaisenhausen liegt die Erweiterung der Deponie vor allem im Interesse der privaten Bauherren und der Bauwirtschaft. Müsste die Deponie im „Hasengarten“ aufgegeben werden, steht im Landkreis Karlsruhe allen Kreisbewohnern lediglich die Deponie des Landkreises in Karlsbad in einer Entfernung von rund 50 Kilometer zur Verfügung.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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