Minus 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr
Deutlich weniger Freiland-Erdbeeren in Baden-Württemberg

Stuttgart/Bruchsal (dpa/lsw) Die Ernte von Spargel und Erdbeeren ist in diesem Jahr wegen einer langen Trockenperiode geschmälert worden. Vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zufolge fällt die Erdbeerernte im Freiland dadurch mit 13.000 Tonnen um mehr als ein Fünftel (minus 21 Prozent) niedriger als im Vorjahr aus.

Rückgang der Anbaufläche

Neben dem niedrigeren Ertragsniveau sei dafür vor allem der Rückgang der Anbaufläche auf nun 1.400 Hektar verantwortlich. Vor zehn Jahren war die Ertragsfläche noch mehr als doppelt so groß. Eine gegenläufige Entwicklung stellten die Statistiker beim geschützten Erdbeeranbau im Folientunnel oder Gewächshaus fest. Mit einem Zuwachs um 30 Hektar zum Vorjahr liegt die Fläche nun bei 490 Hektar. Die Spargelernte im Südwesten beläuft sich 2023 auf schätzungsweise 9.200 Tonnen, das sind 12 Prozent weniger als im mehrjährigen Mittel. Eine noch niedrigere Erntemenge wurde laut den Statistikern zuletzt im kühlen Jahr 2013 erfasst. Endgültige Zahlen zum Anbau und Ernte von Gemüse und Erdbeeren liegen voraussichtlich im Februar 2024 vor.

"Betriebe massiv unter Druck gesetzt"

Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE), sagte: "Die politischen Maßnahmen wie die sprunghafte Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro haben die Betriebe massiv unter Druck gesetzt und zu einer Verringerung der regionalen Produktion von Erdbeeren und Spargel geführt." Die Betriebe könnten die stark gestiegenen Lohn- und Produktionskosten nicht komplett auf die Preise umlegen, da hohe Preise die Nachfrage verringert hätten. Die Politik müsse den rechtlichen Rahmen so setzen, dass die inländische Produktion von handarbeitsintensivem Gemüse und Obst weiter möglich sei.

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Kraichgau News aus Bretten

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