Fragen an den Ersten Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Riekert in Sternenfels
Doppelter Rückzug von der Rathausspitze

- Klaus Riekert, Erster Bürgermeister-Stellvertreter von Sternenfels
- Foto: Gemeinde Sternenfels
- hochgeladen von Chris Heinemann
STERNENFELS (ch) Deja-vu-Erlebnis in der Sandbauerngemeinde: Kaum fünf Jahre nach dem aus gesundheitlichen Gründen vollzogenen Amtsverzicht von Bürgermeisterin Sigrid Hornauer steht Sternenfels erneut ohne Rathausspitze da. Am Dienstag letzter Woche wurde bekannt, dass der seit Frühjahr 2019 an den Folgen eines unverschuldeten Verkehrsunfalls leidende Bürgermeister Werner Weber aus dem Krankenstand heraus seine Versetzung in den Ruhestand beantragt hat. Nur zwei Tage später erfuhren die Bürger/innen, dass auch seine seit Juli amtierende Stellvertreterin, Amtsverweserin Carmen Schneider, aus beruflichen Gründen kurzfristig Adieu sagt.
Herr Riekert, wie ist die Stimmung in der Gemeinde nach der doppelten Hiobsbotschaft?
Klaus Riekert: Die Stimmung schwankt zwischen Überraschung und zum Teil auch Enttäuschung. Für viele Mitbürger kam es doch sehr überraschend, dass beide fast gleichzeitig ihren Rückzug erklärt haben.
Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie von diesem doppelten Amtsverzicht erfahren haben?
Mein erster Gedanke war: Oje, schon wieder! Ich war mir natürlich sofort bewusst, dass damit sowohl Gemeinderat als auch Verwaltung und ganz besonders Michael Schlotterbeck und ich als die beiden Bürgermeister-Stellvertreter verstärkt in die Pflicht genommen werden.
Können Sie die Gründe für den Weggang der Amtsverweserin verstehen?
Ja, schon. Nachdem Amtsverweser/in ein Amt auf Zeit ist, mussten wir jeden Monat damit rechnen, dass Bürgermeister Weber wiederkommt und Frau Schneider an ihre alte Wirkungsstätte im Kommunalamt zurückkehrt. Und da Frau Schneider nun ein anderes Stellenangebot erhalten hat, war es nachvollziehbar, dass sie diesen Schritt geht. Aber wir bedauern das trotzdem.
Und was sagen Sie zum Rückzug von Bürgermeister Weber?
Herr Weber hat diese Entscheidung ja nicht von sich aus getroffen, sondern sie ist ihm von ärztlicher Seite angeraten worden. Wir waren immer miteinander in Kontakt, und ich war davon ausgegangen, dass er wiederkommen möchte.
Wie geht es nun formal weiter?
Es ist so, dass der Bürgermeister offiziell weiter krankgeschrieben ist. Parallel läuft jetzt beim Landratsamt das Verfahren zu seinem Antrag auf Versetzung in den Ruhestand. Wir müssen abwarten, bis das abgeschlossen ist.
Hat man Ihnen signalisiert, wie lange das dauern könnte?
Ein Zeitrahmen wurde uns nicht genannt. Aber wir sind in ständigem Kontakt mit dem Landratsamt und haben den Wunsch geäußert, dass eine Entscheidung zeitnah erfolgen sollte – im Interesse aller Beteiligten und ganz besonders der Bevölkerung von Sternenfels.
Können Sie sich vorstellen, selbst für das Bürgermeisteramt zu kandidieren?
Diese Frage ist tatsächlich schon von unterschiedlichen Seiten an mich herangetragen worden. Zumal ich seit Mai 2019 als derzeit einziger Sternenfelser ein Kreistagsmandat ausübe. Aber ich habe mich damit in Tiefe noch nicht befasst. Jetzt muss ich mich ernsthaft damit beschäftigen. Doch das braucht Zeit, denn es hängt viel daran. Nicht nur mein Geschäft. Auch die Familie muss mitziehen.
Die Fragen stellte Chris Heinemann
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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