Baufreigabe der Gemeinde erfolgt nach Planung Mitte Dezember 2020
Erschließungsarbeiten Wohngebiet Zimmerplatz II

Im Januar finden archäologische Ausgrabungen beim Neubaugebiet Zimmerplatz II in Flehingen statt.
  • Im Januar finden archäologische Ausgrabungen beim Neubaugebiet Zimmerplatz II in Flehingen statt.
  • hochgeladen von Beatrix Drescher

Oberderdingen (kn) Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet Zimmerplatz II im Ortsteil Flehingen werden Mitte Dezember 2020 beendet sein, das teilte die Gemeinde in einer Pressemitteilung mit. Oberderdingen stimme zu diesem Zeitpunkt der Baufreigabe zu, hieß es weiter.

Erschließungsarbeiten laufen seit April

Mit der Ausweisung des Neubaugebiets habe sich die Gemeinde für eine Sanierung und Umgestaltung der Straße Am Zimmerplatz Nord entschlossen. Die Erschließungsarbeiten im Bestand begannen bereits im April 2020. Die ausführende Firma habe dabei Wasserleitungen, Kanal und Breitband verlegt sowie 850 Quadratmeter Straße ausgebaut, teilt Pressereferentin Barbara Lohner mit. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 400.000 Euro. Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet begannen Anfang Mai 2020. Dabei seien neben Wasserleitungen, Kanal und Breitband 2.800 Quadratmeter Straße ausgebaut worden. Die Baukosten der Erschließungsmaßnahme beliefen sich auf insgesamt 1,21 Millionen Euro und würden nach Plan Mitte Dezember beendet. Auf der Fläche von etwa 14.153 Quadratmetern entstünden so auf 28 Bauplätzen drei Mehr- und 25 Einfamilienhäuser.

Hobbyarchäologen entdeckten archäologische Funde

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens sei das Landesamt für archäologische Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LDA) als Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt gesesen und hätte gegenüber der Gemeinde keine Anregungen, Hinweise oder Bedenken zu archäologischen Funden geäußert. Während der Erschließungsarbeiten hätten ehrenamtliche Hobbyarchäologen, die im Auftrag des Landesdenkmalamtes tätig seien, im Gebiet Keramikscherben gefunden. Diese wurden dem Landesamt für archäologische Denkmalpflege angezeigt. Das Landesamt für archäologische Denkmalpflege habe sich dann für eine Prospektion beziehungsweise Schürfungen im Gebiet entschieden. Der von der Gemeinde beauftragte Erschließungsträger habe dann im Juni 2020 eine Prospektionsvereinbarung mit dem Landesdenkmalamt abgeschlossen, die Mitte Juni durch das Landesdenkmalamt durchgeführt wurde.

Funde aus der Bronze- und frühen Eisenzeit

Es seien vor allem Keramikscherben, Knochen, ein Mahlstein und ein Eisennagel gefunden worden, die nach dem Prospektionsbericht der Bronzezeit und zum Teil der frühen Eisenzeit zeitlich zugerechnet werden könnten, so Lohner. Daraufhin hab das Landesdenkmalamt Rettungsgrabungen zur Sicherung archäologischer Funde für notwendig erachtet. Erschließungsträger und Bauamt seien darüber informiert worden. Das Landesdenkmalamt habe einen Grabungsplan erstellt und der Erschließungsträger eine Ausgrabungsfirma beauftragt. Mit den etwa zehn Wochen andauernden Arbeiten sollen im Januar begonnen werden. Die Eigentümer seien am 12. Oktober von der Gemeinde über die Funde und Grabungen informiert worden.

Gemeinde trägt Kosten

Das Denkmalschutzgesetz regele die Aufgaben- und Kostenverteilung für solche Ausgrabungen und Dokumentationsarbeiten. Dem zu zufolge müssten die Kosten vom Verursacher der Zerstörung des Bodendenkmals, im Regelfall der/die Bauherren, getragen werden. Die Kosten würden vom Erschließungsträger übernommen, der sie bei Abrechnung der Maßnahme der Gemeinde in Rechnung stelle. Da die Bauplätze im Baugebiet Zimmerplatz II zu einem Festpreis von der Gemeinde veräußert wurden, müsse letztendlich die Gemeinde die Kosten in Höhe von voraussichtlich rund 178.000 Euro tragen.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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