Coronavirus in Baden-Württemberg
Gastro, Kitas, Freizeit: Land plant weitreichende Öffnungen (Aktualisierung)
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Stuttgart (dpa/lsw/kn) In der Gastronomie, in Schulen und Kitas: Nach Wochen des Stillstands wegen des Coronavirus hat das Land Lockerungen in weiten Bereichen des Alltags der Menschen angekündigt. So will die grün-schwarze Landesregierung eine Öffnung von Gaststätten noch vor Pfingsten (31. Mai). Das geht aus dem Entwurf eines Stufenplans des Staatsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nicht nur die Außengastronomie, sondern auch der Innenbereich von Speisewirtschaften soll unter strengen Hygienevorgaben und Infektionsschutzmaßnahmen noch im Mai öffnen dürfen. Außerdem öffnet das Land schrittweise wieder alle Schulen und Kitas (wir berichteten). Schon jetzt können die Menschen wieder Zoos und Museen besuchen.
Schulen und Kitas öffnen wieder
Nach einer siebenwöchigen Corona-Schließung gehen bereits seit Montag die Schüler, die vor Abschlussprüfungen stehen, wieder in die Klassenzimmer. Ab dem 18. Mai sollen Grundschüler der vierten Klasse wieder zeitweise Präsenzunterricht erhalten, um auf weiterführende Schulen vorbereitet zu werden. Ebenfalls am 18. Mai sollen die Kitas für bis zu 50 Prozent der Kinder geöffnet werden, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) mitteilte.
Spielplätze, Museen und Zoos sind schon geöffnet
Ihre Freizeit können die Menschen schon jetzt wieder vielfältiger nutzen: Spielplätze, Museen, Zoos und andere Freizeitangebote dürfen gemäß der Corona-Verordnung schon seit Mittwoch, 6. Mai, wieder öffnen - auch wenn viele Einrichtungen erst in den kommenden Tagen wieder in Betrieb gehen, zum Beispiel um Hygienemaßnahmen noch umzusetzen.Freiluft-Ausflugsziele mit Einlasskontrolle sowie kontaktarme Freizeitangebote wie Minigolf sollen gemäß dem Entwurf des Staatsministeriums vor Pfingsten in Baden-Württemberg wieder erlaubt sein. Ab Pfingsten sollen dann Fitnessstudios, Tanzschulen, Kletterhallen, Besucherzentren und Freizeitparks folgen.
Corona-Soforthilfeprogramm soll erweitert werden
Die vergangenen Wochen des Lockdowns haben viele Betriebe im Südwesten an den Rand ihrer Existenz gebracht. Das Corona-Soforthilfeprogramm des Landes soll deshalb auch nach Mai weiterlaufen und zudem erweitert werden, wie Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte. Das Programm solle auch für Betriebe mit 51 bis 100 Beschäftigten greifen - statt wie bisher nur für Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern. Außerdem soll der mögliche Direktzuschuss von bisher 30.000 auf 50.000 Euro erhöht werden.
Keine falschen Erwartungen und Hoffnungen wecken
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mahnte aber noch einmal zur Achtsamkeit: Er wolle keine falschen Erwartungen und Hoffnungen wecken. Sollten sich die Infektionszahlen wieder verschlechtern, müssten Lockerungen und Öffnungen befristet wieder zurückgenommen werden, sagte er im Landtag.Nach Auffassung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) muss die schrittweise Öffnung der Gastronomie mit strengen Kontrollen der Behörden einhergehen. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten und der Schutz der Gäste müsse im Vordergrund stehen, teilte die Arbeitnehmervertretung in Stuttgart mit.
Nicht abschätzbar ist, wann wieder Messen, Volksfeste stattfinden oder Kultureinrichtungen wie Theater und Kinos öffnen dürfen. Geschlossen bleiben auch weiterhin Kneipen, Bars, Bäder, Saunen und Wellnessbetriebe.
Aktualisierung (7. Mai, 11.30 Uhr): Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat mögliche konkrete Termine für die Öffnung von Hotellerie und Gastronomie in der Corona-Krise genannt. Außengastronomie solle vom 18. Mai an im Südwesten wieder möglich sein, sagte Wolf am Donnerstag dem SWR. Die Innenräume der Restaurants könnten vom 25. Mai an wieder öffnen, Hotels und Freizeitparks am 30. Mai. Es handele sich bei den Terminen noch nicht um einen gemeinsamen Beschluss, sondern um "Pläne, an denen mit Hochdruck gearbeitet" werde, erläuterte ein Sprecher von Wolfs Ministerium.
Zeitplan bis zum Wochenende
"Ich kann versprechen, dass die Landesregierung den Zeitplan bis zum Wochenende hinterlegt, damit die Gastronomen verbindlich planen können", sagte Wolf dem Sender. Da sei man sich im Kabinett "ja völlig einig". Die Infektionszahlen müssten aber stabil bleiben, damit die Pläne umgesetzt werden können.
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Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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