Mittelpunkt des Verwaltungsraumes
Gemeinde Oberderdingen wird zur Stadt erklärt
Oberderdingen (red) Oberderdingen wird die 316. Stadt in Baden-Württemberg. Das teilt das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg mit. Die Landesregierung habe auf Vorschlag von Innenminister Thomas Strobl beschlossen, der Gemeinde zum 1. November die Bezeichnung ‚Stadt‘ zu verleihen, heißt es in der Mitteilung. „Die Landesregierung hat auf meinen Vorschlag hin den Beschluss gefasst, der Gemeinde Oberderdingen zum 1. November 2023 die Bezeichnung ‚Stadt‘ zu verleihen. Den Bürgerinnen und Bürgern und Herrn Bürgermeister Thomas Nowitzki gratuliere ich herzlich“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. Demnach hatte der Ministerrat den Beschluss in seiner Sitzung am 19. September 2023 gefasst. Die Gemeinde hatte die Ernennung beantragt.
Die Abgeordnete für den Wahlkreis Bretten und Oberderdingerin Andrea Schwarz freut sich über die Nachricht aus dem Innenministerium: „Oberderdingen bietet den Bürgerinnen und Bürgern alles, was es braucht, um eine lebenswerte Stadt zu sein. Geschäfte, Gesundheitsversorgung, Arbeitsplätze, eine gute ÖPNV-Anbindung und vieles mehr – Ich lebe seit 25 Jahren sehr gerne hier und freue mich deshalb besonders, dass sich Oberderdingen zu den 315 Städten im Land einreihen darf.“
"Oberderdingen bringt das mit, was eine Stadt braucht"
Nach der Gemeindeordnung kann einer Gemeinde auf Antrag die Bezeichnung ‚Stadt‘ verliehen werden, wenn sie nach ihrer Einwohnerzahl, ihrer Siedlungsform und ihren kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnissen „städtisches Gepräge“ hat. „Oberderdingen bringt das mit, was eine Stadt braucht. Die Gemeinde hat mehr als 11.800 Einwohner – und damit weit mehr als die von der Gemeindeordnung geforderten 10.000 Einwohner. Die Gemeinde weist sechs großflächige Verbrauchermärkte sowie ein historisches Ortszentrum mit Fachgeschäften, Banken, Gesundheitsangeboten, Hotels, Gastronomie und weiteren Dienstleistern auf. Was Industrie- und Gewerbebetriebe betrifft, ist Oberderdingen Schwerpunktstandort für Industrie, Gewerbe und Handel für die Region Mittlerer Oberrhein mit alteingesessenen mittelständischen Betrieben. Insgesamt gibt es rund 5.000 Arbeitsplätze in 900 Gewerbebetrieben mit rund 3.800 Einpendlern. Die Kultureinrichtungen sind mit der Mediathek sowie dem Museum und der Galerie im Aschingerhaus überdurchschnittlich. 13 Kinderbetreuungseinrichtungen, drei Grundschulen, eine Werkrealschule eine vierzügige Realschule, ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘, die Fachschulen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales sowie die Ausbildungsakademie der Unternehmensgruppe Blanc & Fischer sorgen für ein breites Bildungsangebot. Oberderdingen bietet weiterhin ein großzügiges Sport- und Freizeitangebot von überdurchschnittlicher Qualität, etwa das neue Freibad und das Naturerlebnisbad. Die ärztliche Versorgung der Bevölkerung sowie die Betreuungs- und Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen liegen deutlich oberhalb der durchschnittlichen Angebote in Gemeinden vergleichbarer Größe. Auch ist Oberderdingen verkehrstechnisch gut angebunden mit zwei Stadtbahnhaltestellen an der Strecke Karlsruhe – Heilbronn“, begründete Minister Strobl die Entscheidung.
Mittelpunkt des Verwaltungsraumes
Für die Entscheidung, ob eine Gemeinde „städtisches Gepräge“ hat, seien insbesondere folgende Punkte maßgeblich: Der Ort hat mindestens 10.000 Einwohner, von denen der überwiegende Teil auf ein im Wesentlichen geschlossenes Siedlungsgebiet entfallen muss. Städtisches Gepräge setzt ferner ausreichende Straßen, Gehwege, Parkflächen, Grünanlagen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Kultur-, Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, eine angemessene ärztliche Versorgung sowie Einkaufsmöglichkeiten in mindestens einem sich als Zentrum abzeichnenden Teil der Gemeinde voraus. Industrie- und Gewerbebetriebe sind in nennenswerter Zahl und Größe vorhanden. Die Gemeinde verfügt über Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich der Verkehrsverhältnisse und der Erschließung neuer Bau-, Industrie- und Gewerbeflächen. Die Gemeinde muss in der Regel Mittelpunkt ihres Verwaltungsraumes sein, das heißt sie muss für die umliegenden Gemeinden eine gewisse zentralörtliche Funktion erfüllen, zum Beispiel im Schulbereich oder bei der ärztlichen Versorgung.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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