Landkreis Karlsruhe zieht positive Bilanz
Getrennte Sammlung von Bioabfall zeigt positive Effekte

Die getrennte Sammlung von Bioabfall im Landkreis Karlsruhe zeigt positive Effekte. | Foto:  gpointstudio - stock.adobe.com
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Region (red) Die getrennte Sammlung von Bioabfall im Landkreis Karlsruhe zeigt positive Effekte. Das teilt das Landratsamt mit. Auf Grundlage einer Evaluation des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) habe der Kreisrat beschlossen, das aktuelle Angebot aus freiwilliger Biotonne, Bringsystem und Eigenverwertung beizubehalten.

Neuer gesetzlicher Anspruch ab 2025

Zugleich wurde die Verwaltung beauftragt, eine weitere Optimierung der getrennten Bioabfallerfassung zu prüfen. "Denn ab 2025 gilt ein neuer gesetzlicher Anspruch an die Qualität des Bioabfalls", erklärt das Landratsamt. Ebenso wolle der Kreisrat die Menge des Bioabfalls weiter steigern.

Kombisystem seit 2021

Seit 2021 wird der Biomüll im Landkreis Karlsruhe über ein Kombisystem aus einer freiwilligen Biotonne, einem Bringsystem und der Möglichkeit zur Eigenverwertung entsorgt. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat die Daten der ersten beiden Jahre 2021 und 2022 erhoben, ausgewertet und den Prognosen aus der Bioabfallkonzeption gegenübergestellt. Die meisten Ziele haben wir sogar schon im ersten Jahr übertroffen. Und sowohl die Mengenverhältnisse als auch die Qualität sind positiv“, so eine erste Bilanz von Carol Adam, Leiterin des AWB.

Mengenziel über Landesdurchschnitt

Bereits 89 Prozent aller Grundstücke seien an die getrennte Bioabfallentsorgung angeschlossen. Davon würden 71 Prozent das Bringsystem oder die freiwillige Biotonne nutzen. "Auch das Mengenziel für die Bioabfallerfassung von ursprünglich 10.750 Tonnen wurde in den ersten zwei Jahren mit 13.600 Tonnen im Jahr 2021 und über 14.800 Tonnen im Jahr 2022 übertroffen und liegt damit über dem Landesdurchschnitt", erklärt das Landratsamt. Dabei würden 21 Prozent der Abfälle über die Biotonne kommen, 50 Prozent über das Bringsystem und 29 Prozent werden eigenkompostiert.

Viele Verbraucher verkleinern ihre Restmülltonne

Bei der Restabfallmenge sei seit Beginn der getrennten Bioabfallerfassung ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Dadurch hätten viele Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Restmülltonne verkleinert und Kosten eingespart. So wurden im ersten Jahr 93 Kilogramm pro Einwohner Restabfall erfasst, im Jahr 2022 fiel die Menge auf 84 Kilogramm pro Einwohner. Gleichzeitig hat sich auch die Zusammensetzung positiv verändert: Der durchschnittliche Anteil an organischen Abfällen sei im Restmüll von 68 Kilogramm pro Einwohner auf 40 Kilogramm gesunken.

Biomüll weist nur wenige Fremdstoffe auf

Bioabfall besteht zum Großteil aus den energiereichen Nahrungs- und Küchenabfällen und zu kleineren Anteilen aus Grünabfällen. Im Landkreis sei nur ein geringer Anteil an Fremdstoffen zu finden. "Besonders gut ist die Qualität der Bioabfälle im Bringsystem, was zum Teil auf die kontrollierte Annahme der Abfälle zurückzuführen ist", so das Landratsamt. Mit Blick auf die künftig zulässigen Grenzwerte im Biomüll müsse die Qualität weiter gewährleistet werden. Ab 2025 dürfen nicht mehr als drei Prozent Fremdstoffe und ein Prozent Kunststoffe im Bioabfall enthalten sein. Anlagenbetreiber haben bei Überschreiten dieser Werte das Recht, die Annahme zu verweigern.

Jährliche Kosten von rund 5,7 Millionen Euro

Die jährlichen Kosten für die getrennte Bioabfallerfassung belaufen sich auf rund 5,7 Millionen Euro, wovon die Einsammlung und der Transport sowie die Verwertungskosten mit circa 4,5 Millionen Euro den größten Anteil ausmachen. Sie bewegen sich damit im prognostizierten Rahmen.

Große Beteiligung und gute Akzeptanz

Grund dafür sei auch die große Beteiligung der Bevölkerung und eine gute Akzeptanz der getrennten Bioabfallsammlung. „Der Anteil an Fehlwürfen ist gering, so dass die Bioabfälle hochwertig verwertet werden können. Gleichzeitig sinkt die Restabfallmenge, die teuer verbrannt werden müsste. Daher sollen die Einwohnerinnen und Einwohner auch künftig die Wahl haben, auf welche der drei Arten des Kombisystems sie ihren Bioabfall entsorgen“, so Betriebsleiterin Carol Adam.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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