Mühlacker plant Siedlung mit 62 Tiny Houses
Großes Interesse bei Kommunen für Mini-Häuser

Gemeinden in Baden-Württemberg interessieren sich zunehmend für sogenannte Tiny Houses (winzige Häuser) und stoßen dazu auch eigene Projekte an.  | Foto: canbedone - stock.adobe.com
  • Gemeinden in Baden-Württemberg interessieren sich zunehmend für sogenannte Tiny Houses (winzige Häuser) und stoßen dazu auch eigene Projekte an.
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Karlsruhe (dpa/lsw) Gemeinden in Baden-Württemberg interessieren sich zunehmend für sogenannte Tiny Houses (winzige Häuser) und stoßen dazu auch eigene Projekte an. Die Nachfrage nach Mini-Häusern, bei denen sich die Besitzer auf kleiner Grundfläche mit meist einem Raum zufrieden geben, sei vorhanden, sagte ein Sprecher des Gemeindetages Baden-Württemberg. Das zeige der Blick auf bereits realisierte Vorhaben im Land. Passende Grundstücke aber sind rar: Nicht überall sind Tiny Houses erlaubt oder erwünscht.

Mühlacker plant Siedlung mit 62 Tiny Houses

Die ersten Parzellen auf städtischem Grund gab es etwa in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis). Die Gemeinde ist eigenen Angaben zufolge Vorreiter gewesen. Fünf kleine Parzellen für Tiny Houses seien ausgewiesen worden, wurden längst nach riesigem Interesse auf Pachtbasis vergeben und inzwischen mit Mini-Häusern bebaut, erläutert eine Sprecherin. Auch Nürtingen (Kreis Esslingen) will vier Parzellen auf kommunalem Gebiet ausweisen. Auch Investoren finden die Idee spannend: In Mühlacker (Enzkreis) planen die Eigentümer eines großen Areals auf 1,3 Hektar eine Mikro-Haus-Siedlung mit 62 Häuschen. Der Gemeinderat sehe das positiv, man habe bereits den Bebauungsantrag eingereicht, erläutert Thomas Knapp von der Sender Mühlacker Grundstücks GmbH. In Burgrieden (Kreis Biberach) soll ein Tiny-House-Quartier entstehen - die Nachfrage ist nach Angaben auf der Website der Bauherren so enorm, dass die Warteliste inzwischen geschlossen wurde.

Häuschen sind im Schnitt 50 Quadratmeter groß

Eine einheitliche Definition von Tiny Houses gibt es in Deutschland nicht. Üblicherweise sind die Häuschen bis zu 50 Quadratmeter groß. Sie sind transportabel, können also per Kran versetzt werden, oder stehen auf Rädern. Der Tiny-House-Verband in Karlsruhe arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer einheitlichen Definition.
Messe Tiny House Festival in Karlsruhe

Nicht immer aber ist der Einsatz für die neue Wohnform von Erfolg gekrönt. In Tübingen etwa setzt sich Oberbürgermeister Boris Palmer dafür ein, dass Grundstückseigentümer auf freien Flächen Wohnraum schaffen. Er machte dabei auch den Vorschlag zur befristeten Verpachtung des Grundstücks zur Errichtung eines Tiny House. Ein Bauantrag dafür ging jedoch nicht ein, bedauert eine Stadtsprecherin. Von diesem Freitag (1. Juli) an beschäftigt sich auch die Messe Tiny House Festival in Karlsruhe mit dem Trendthema. Angesichts des großen Interesses an der Wohnform habe man erstmals eine eigene Messe dazu auf die Beine gestellt, sagte eine Sprecherin. Zuvor war das Festival an eine Designmesse angegliedert gewesen. Erwartet werden den Angaben zufolge zwischen 4.000 und 5.000 Besucher.

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Kraichgau News aus Bretten

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