Hohe Schadholzmengen verursachen Defizite
Käferholz und Trockenschäden im Oberderdinger Gemeindewald

Die Aufforstung ist ein wichtiges Thema im Oberderdinger Wald. | Foto: lohner
  • Die Aufforstung ist ein wichtiges Thema im Oberderdinger Wald.
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Oberderdingen (kn) "Dem Wald geht es nicht gut." Das konnte mit Fug und Recht als Fazit des Tätigkeitsberichts des Oberderdinger Försters, Michael Deschner und des Forstbezirksleiters Simon Boden vom Kreisforstamt des Landratsamts Karlsruhe im Gemeinderat bezeichnet werden. Neben dem Tätigkeitsbericht hatten beide auch noch den Hiebs- und Kulturplan 2021 vorgestellt. Für 2021 müsse dabei ein Fehlbetrag in Höhe von 52.000 Euro eingeplant werden, konstatierten die beiden Experten. Der Grund sei die hohe Schadholzmenge. Dennoch stimmte der Gemeinderat dem Waldwirtschafts- und Kulturplan für das kommende Haushaltsjahr zu.

"46 Prozent des Waldes haben deutliche Kronenschäden"

„Dem Wald in Baden-Württemberg geht es überhaupt nicht gut. 46 Prozent des Waldes haben deutliche Kronenschäden. Das ist Rekordwert seit Aufzeichnung der Daten 1985“, berichtete Boden zuvor. Auch der Oberderdinger Gemeindewald bleibe vor dieser Problematik nicht verschont. Käferholz und Trockenschäden hätten sich auf das Jahr 2020 ausgewirkt und im Gemeindewald mit 2.000 Festmeter (2019: 1.770 Festmeter) Schadholz besonders bei Buche, Fichte und Esche zu Buche geschlagen. Durch die schlechte Marktlage und teilweise entwertete Hölzer und Bäume habe die Gemeinde daher weniger Erlöse erzielt und höhere Ausgaben gehabt, so die Förster.

Alt- und Totholzpflege

Förster Michael Deschner und seine Mitarbeiter hatten in 2020 eine Holzernte in Höhe von 4.700 Festmeter eingeschlagen. Auf einer Fläche von rund vier Hektar wurden Kulturvorbereitungen durchgeführt. Die Aufforstung fand mit rund 14.000 Bäumen auf circa vier Hektar statt. Rund 13 Hektar betrug die gesamte Fläche, auf der Kultursicherung durchgeführt wurde. Die Waldwege-Instandhaltung erstreckte sich auf 45 Kilometern. Ebenfalls habe sich der Forst mit Alt- und Totholzpflege sowie mit Wildkatzenhöhlen für den Biotop- und Artenschutz eingesetzt, so Deschner.

Viele Wald-Veranstaltungen mussten ausfallen

Ein wichtiger Teil der Forstarbeit sei in Oberderdingen auch die Öffentlichkeitsarbeit. Aufgrund der Corona-Pandemie habe dieser wichtige und bei der Bevölkerung beliebte Bereich der Forstarbeit fast überhaupt nicht stattgefunden, betonte der Förster. Veranstaltungen wie der traditionelle Waldbegang mit Bürgermeister Thomas Nowitzki und Deschner sowie die Pflanzaktion „Baum des Jahres“ konnten allerdings durchgeführt werden. Die Waldwochen für Kindergärten und Schulen mussten dagegen ausfallen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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