RKH-Krankenhaus in Mühlacker
Kurz- und Übergangspflege deckt Anforderungen der Krankenhausnachsorge ab
Mühlacker (kn) Die demografische Entwicklung und zunehmende Alterung der Bevölkerung führen zu einer wachsenden Zahl älterer Menschen in Krankenhäusern. So kommt es immer häufiger vor, dass Patienten trotz abgeschlossener stationärer, medizinischer Versorgung nicht aus der Klinik entlassen werden können, da sie weiterhin in hohem Maße pflegebedürftig sind. Sie können weder in ihre häusliche Umgebung oder in ein Pflegeheim zurückkehren, noch können sie in eine weiterführende rehabilitative Behandlung verlegt werden. Auch das RKH Krankenhaus Mühlacker sieht sich zunehmend mit dem Problem konfrontiert, Patienten nicht entlassen oder in adäquate Versorgungsstruktren überführen zu können. Dadurch werden Betten- und Personalkapazitäten gebunden und die Aufnahme neuer Patienten verhindert.
Sozialwerk konnte als kompetenter Projektpartner gewonnen werden
Angebote der Kurzzeit- und Übergangspflege schließen diese Versorgungslücke adäquat. Vor diesem Hintergrund war es ein wichtiges Ziel der RKH-Kliniken, bei der Entwicklung des Gesundheitscampus am RKH-Krankenhaus in Mühlacker ein Angebot für die Kurzzeit- und Übergangspflege schaffen zu können. Dafür konnte das Sozialwerk Bethesda e.V. als kompetenter Projektpartner gewonnen werden. Diese Kooperation wird dazu beitragen, den Bedarf an Kurzzeit- und Übergangspflegeplätzen im Enzkreis zu decken. So ist nun auf dem Gelände des RKH-Krankenhauses in Mühlacker ein Kurzzeit- und Übergangspflegeheim entstanden.
Übergangspflege ist baulich an die Klinik angebunden
Es befinden sich auf zwei Etagen 48 Zimmer mit Übergangspflegeplätzen in vier Wohngruppen zu je zwölf Patienten. Um ein adäquates Angebot zu gewährleisten, soll auch mit den externen Therapeuten Hand in Hand gearbeitet werden. „Wir stärken den ganzheitlichen Behandlungsansatz, unter Berücksichtigung der physischen, psychischen und sozialen Aspekte“, informiert das Sozialwerk Bethesda. Das Entlassmanagement stellt sicher, dass bei Bedarf oder auf Wunsch eine Weiterversorgung organisiert werden kann. Die Übergangspflege ist baulich so an die Klinik angebunden, dass eine Verlegung aus dem Krankenhaus ohne aufwendigen Transport möglich ist. Die Infrastruktur des Krankenhauses in Bezug auf Hauswirtschaft und Verpflegung wird weitgehend in Anspruch genommen.
Starke Vernetzung und Kooperationen
Die Übergangs- oder Kurzzeitpflege dient der Unterbringung von entlassfähigen Krankenhauspatienten mit Pflegebedürftigkeit, die (noch) nicht in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können. Die Unterbringung in stationären Pflegeeinrichtungen im Rahmen der sogenannten eingestreuten Kurzzeitpflege ist aufwendig und oft nicht zeitnah zu realisieren. Innerhalb der gesetzlich gegebenen Fristen muss eine Anschlussunterbringung organisiert bzw. die pflegerische Versorgung zu Hause sichergestellt werden. Dies entlastet zum einen die Heime und zum anderen die Krankenhaussozialdienste, weil eine zentrale Stelle zur Aufnahme von Patienten vorhanden ist. Darüber hinaus kann eine zeitnahe Entlassung aus der Klinik bei einer guten Anschlussversorgung gewährleistet werden. „Uns als Sozialwerk ist es wichtig, die persönliche Lebenssituation der veränderten gesundheitlichen Situation nach einer Krankenhausbehandlung anzupassen.“
Großen Wert legt das Sozialwerk auf eine starke Vernetzung und Kooperationen mit anderen Leistungserbringern wie Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Ärzten, Apotheken sowie Sanitätshäusern. Auch im Vorgriff auf eine anstehende Reha-Maßnahme in Mühlacker ist die Übergangspflegeinrichtung für künftige Patienten eine Option.
Über das Sozialwerk Bethesda
Das Sozialwerk Bethesda betreibt in Neulingen-Bauschlott und an fünf weiteren Standorten im Enzkreis stationäre Pflegeeinrichtungen, drei Tagespflegen, zwei mobile Dienste, sowie Betreutes Wohnen bzw. Wohnen mit Service. Insgesamt werden nahezu 500 Personen betreut. Im Jahr 2019 feierte der Verein sein 40-jähriges Bestehen. Der Sitz des gemeinnützigen Vereins ist in Neulingen-Göbrichen. Ziel ist es, wohnortnahe Versorgungsstrukturen zu schaffen und innovative Versorgungskonzepte zu verwirklichen. Insgesamt beschäftigt der Verein über 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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