Coronavirus in Baden-Württemberg
Land und Unternehmen bereiten Impfungen durch Betriebsärzte vor
Region (kn) Nach dem flächendeckenden Start der Impfungen in den Hausarztpraxen nach Ostern haben in Baden-Württemberg nun die Vorbereitungen für den Impfstart der Betriebsärzte begonnen. Sobald mehr Impfstoff im Land ankommt, soll die baden-württembergische Impfkampagne dann nach Angaben der Landesregierung auf drei Säulen aufgebaut sein: Impfzentren, Arztpraxen und Betriebe. Bezüglich des Impfstarts der Betriebsärzte befinde sich das Ministerium "in guten Abstimmungen mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft". Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Land hätten sich bereit erklärt, interessierte Unternehmen zu informieren und zu koordinieren.
Erste Modellprojekte sollen im Mai starten
Spätestens ab Sommer, wenn deutlich mehr Impfstoff erwartet wird, sollen nach dem Beschluss des landesweiten Impfgipfels am Freitag, 16. April, alle Teile der Impfkampagne unter Volllast laufen. Im Mai soll dazu bereits ein Modellprojekt mit Betriebsärzten in den Justizvollzugsanstalten des Landes starten. Gemeinsam mit weiteren Modellversuchen in Unternehmen im ganzen Land sollen die Modellprojekte dabei helfen, Herausforderungen und offene Fragen zum Impfen durch Betriebsärzte und in Unternehmen zu klären, heißt es in einer Erklärung der Landesregierung. Bei einem Gespräch am 28. April will das Ministerium außerdem im direkten Dialog offene Fragen von Unternehmen und Betriebsärzten klären und werde dazu breit einladen.
IHK Region Stuttgart übernimmt Koordination
„Das Sozialministerium hat die IHK Region Stuttgart gebeten, stellvertretend für alle IHKs in Baden-Württemberg die Kommunikation und Koordination der Unternehmen zum Impfen durch Betriebsärzte zu übernehmen. Es freut mich sehr, dass wir hier in einem guten Austausch stehen und so gemeinsam das Impfen durch Betriebsärzte bestmöglich vorbereiten können“, sagte Sozialminister Manne Lucha. Konkret informieren die IHKs die Unternehmen zu den bestehenden Impfprioritäten im Land und der Perspektive, weitere Gruppen zur Impfung zuzulassen. Zudem beraten die IHKs zu den Anforderungen an eine Impfung durch Betriebsärzte und die Dokumentation der Ergebnisse. Dazu sollen im Mai in weiteren Modellversuchen zum Impfen in Unternehmen "dringend notwendige Erfahrungen gesammelt werden", so Lucha.
Impfpriorisierung gilt auch in Unternehmen
Mit Modellprojekten im Mai sollen der Grundstein für das Impfen in Betrieben gelegt und offene Fragen geklärt werden. Ministerium und IHK seien sich aber darüber einig, dass die Impfpriorisierung auch beim Start des Impfens durch Betriebsärztinnen und Betriebsärzte weiterhin ggelte. Solange der Impfstoff noch knapp sei, müsse er zuerst denen zur Verfügung stehen, die ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf hätten. „Das Ziel im Mai heißt weiter: Schutz für diejenigen Menschen, die ihn am dringendsten brauchen. Auch wenn im Mai mit mehr Impfstoff zu rechnen ist, wird zunächst weiterhin ein Impfen nach der in der Corona-Impfverordnung des Bundes festgelegten Reihenfolge notwendig sein“, sagte Minister Lucha.
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Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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