Bernd Barutta, Landtagskandidat der Freien Wähler im Wahlkreis Bretten, zu Gast in Rinklingen und Kürnbach
"Landwirtschaftspolitik wird eigenen Ansprüchen nicht gerecht"

Philipp Plag (llinks), Bernd Barutta (Mitte) und Michael Schwarz zwischen den Weinfässern. | Foto: Landesvereinigung Freie Wähler Baden-Württemberg
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Bretten (kn) Um sich über die Situation kleinerer Betriebe in Zeiten der Corona-Krise zu informieren, hat Bernd Barutta, Landtagskandidat der Freien Wähler im Wahlkreis Bretten, zusammen mit dem Landtagskandidaten Michael Schwarz aus Pforzheim zwei Unternehmen im Brettener Stadtteil Rinklingen und Kürnbach besucht. In Rinklingen ging es zu Metzgermeister, Koch und Gastronom Stephan Gropp. Der Lockdown hat den Gastronomiebetrieb, wie überall, vollständig zum Erliegen gebracht. Aus Sicht von Gropp, so Barutta, sei nicht verständlich, dass trotz inzwischen vorliegender detaillierter Hygienekonzepte die Restaurants und Gaststätten geschlossen bleiben müssten und keine Perspektive für die kommenden Wochen und Monate von den politisch Verantwortlichen vermittelt würden. Noch frustrierender sei es jedoch, dass ein Großteil der beantragten und bewilligten staatlichen Überbrückungshilfen aus dem letzten Jahr noch nicht ausgezahlt worden seien. 

Schwierige Situation am Fleischmarkt

Besonders bitter ist für Gropp in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass er im vergangenen Jahr einen Foodtruck erworben hat, um auf Festen und Feiern das Catering übernehmen zu können. „Wir hatten das Fahrzeug gerade eine Woche im Besitz, als der Lockdown unsere ehrgeizigen Pläne zunichtemachte“, erklärte er. Zudem ging es um die Situation auf dem Fleischmarkt. Dazu erklärte Barutta, dass die gegenwärtige Landwirtschaftspolitik ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde. Der Ruf nach Stärkung lokaler Lebensmittelproduktion laufe ins Leere, wenn immer mehr kleine Schlachthöfe auf Grund zunehmender Anforderungen der EU und der Bundesregierung schließen müssten. Ein ortsnaher Vertrieb von Fleisch werde dadurch unmöglich.

"Erzeugerpreise für Fleisch anheben"

Hinzu komme der enorme Preisdruck, der von den großen Discounterketten auf die Landwirte ausgeübt werde und zu Dumpingpreisen für Fleisch in den Supermärkten führe. „Die Freien Wähler haben sich programmatisch festgelegt und unterstützen die Forderung des Bauernverbandes, dass die Erzeugerpreise für Fleisch angehoben werden müssen, um bei artgerechter Tierhaltung Landwirtschaftsbetriebe rentabel zu führen“, betonte Barutta. Nur so sei der Trend aufzuhalten, dass immer mehr Landwirte die Viehbewirtschaftung aufgeben würden.

Herausforderungen und Nöte der Gewerbetreibenden

Der zweite Besuchstermin führte Bernd Barutta nach Kürnbach zum Weingut Philipp Plag. Der Winzer konnte mit Hilfe finanzieller Unterstützung der EU seinen Betrieb auf modernste Produktionsmethoden umstellen. Zudem setzt der Winzer auf die Direktvermarktung seiner Produkte. Rund 70 Prozent des Umsatzes werden dabei im eigenen Hofladen erwirtschaftet. Der Rest über die gehobene Gastronomie, größere Veranstaltung und Online-Handel. „Es ist wichtig, zuzuhören, die Herausforderungen und Nöte von lokal fest verankerten Gewerbetreibenden auch zwischen den Zeilen zu erkennen. Beeindruckend war auch, dass trotz Krise die Gesprächspartner mit Optimismus in die Zukunft blicken, aber gleichzeitig verbindliche Konzepte der Politik verlangen, so Barutta abschließend.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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