Präventionsprogramm "Procare"
Modellprojekt soll Gesundheit in Pflegeberufen verbessern

Karlsruhe (dpa/lsw) Wer in einem Pflegeberuf arbeitet, hat einer Untersuchung zufolge ein deutlich erhöhtes Risiko, wegen Krankheit auszufallen. Mit dem bundesweiten Präventionsprogramm "Procare" sollen die Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen daher gezielt verbessert werden, wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag in Karlsruhe mitteilte.

Pflege geht auf die Gesundheit

Nach dem aktuellen Gesundheitsreport der TK fallen Kranken- und Altenpfleger in Baden-Württemberg jährlich durchschnittlich 19,6 Tage wegen Krankheit aus. Die durchschnittliche Fehlzeit aller Beschäftigten im Südwesten wegen Krankheit liegt bei 12,7 Tagen im Jahr. "Der Gesundheitsreport offenbart, dass Pflege deutlich stärker als andere Berufe auf die Gesundheit geht", teilte der Leiter der TK-Landesvertretung, Andreas Vogt, mit. Er sprach von einer alarmierenden Entwicklung. "Wir müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die pflegen, das möglichst lange und gerne tun. Dafür ist ein gesunder Berufsalltag der Schlüsselfaktor."

Potenzial so schnell wie möglich nutzen

Pflegeberufe müssten durch angemessene Bezahlung, unterstützende Digitalisierung, moderne Aus- und Weiterbildung, flexible Arbeitszeiten und bessere Präventionsangebote attraktiv gehalten werden, forderte Vogt. Die Digitalisierung habe das Potenzial, Pflegeberufe attraktiver zu machen und den Alltag für Pflegepersonen und pflegende Angehörige zu erleichtern. Die TK fordert nach Vogts Worten von Politik, Heimbetreibern und Kostenträgern gemeinsame Anstrengungen, um dieses Potenzial so schnell wie möglich zu nutzen.

Projekt "Procare"

Für das Projekt "Procare" arbeitet die TK im Südwesten mit der Universität Stuttgart und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen. Das Projekt läuft bundesweit in den verschiedenen Großräumen. Die Krankenkasse zählt in Baden-Württemberg rund 1,2 Millionen Versicherte.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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