Neue B 35 in Bruchsal
Ortschaftsrat Heidelsheim fordert Gesamtplanung
Breiten Raum nahm in der letzten Sitzung des Ortschaftsrates der Bau der B 35-Ortsumfahrung von Bruchsal ein. Ortsvorsteher Uwe Freidinger verwies auf das vom Regierungspräsidium durchgeführte Verfahren, mit dem sich die Behörde frühzeitig über Auswirkungen der geplanten Straßenbaumaßnahme unterrichten will. Bis zum 30. November kann sich jedermann unter www.rp-karlsruhe.de über das Vorhaben informieren und durch Stellungnahme beteiligen. Der dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 24.11.20 vorliegende Beschlussantrag fordert zwar, nach dem Bau der B 35 Heidelsheim und Helmsheim verkehrlich und schalltechnisch zu entlasten. Der Ortschaftsrat war aber im Vorfeld mit der Thematik offiziell nicht befasst. Die einzelnen Fraktionen gaben Stellungnahmen ab, die sie auch an das Regierungspräsidium weiterleiten.
Für die CDU-Fraktion führt die Umfahrung von Bruchsal zu hohem Landschaftsverbrauch mit Versiegelung und dem Verlust wertvoller Flächen für Ökologie, Naherholung und Landwirtschaft. Unabhängig davon, ob die B 35 als Umgehung gebaut wird oder ob der Ausbau auf der bestehenden Trasse realisiert wird, erwartete Sigrid Gerdau als Sprecherin ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen. Es werden nicht nur mehr Lärm und Abgase erwartet sondern auch Erschwernisse bei der Abwicklung des örtlichen Verkehrs sowie größere Verkehrsgefahren an Kreuzungspunkten und an Überwegen, z.B. für Fußgänger. Die Neu- oder Ausbauplanung müsse deshalb auch die Gemarkungen und Ortschaften Heidelsheim und Helmsheim umfassen und deren Bedürfnissen Rechnung tragen. Für die SPD lehnte Martina Füg die Varianten 1a und 1b, die beide Bruchsal nordöstlich umfahren, strikt ab. Dort dürfe keinesfalls in die bestehenden Natur- und Landschaftsschutzgebiete eingegriffen werden. Die Variante 2, welche den Ausbau der Straße auf der bestehenden Trasse beinhaltet, sollte aber im Rahmen einer Gesamtbetrachtung um Heidelsheim und Helmsheim erweitert werden. Die Position der FDP formulierte Thomas Lichtner. Er erwartet ein um mindestens 20% erhöhtes Verkehrsaufkommen. Was ihm fehlt, um zielgenauer planen zu können, ist eine gemeinsame Betrachtung von Schiene und Straße als Verkehrsträger. Auch er forderte, den Untersuchungsraum für die Abschätzung der zu erwartenden Auswirkungen auf Heidelsheim und Helmsheim zu erweitern. Die in Helmsheim an der B 35 realisierte Geschwindigkeitsmessung und Rotlichtüberwachung gab einem Zuhörer Anlass, das selbe auch für die Kreuzung Brettener Straße-B 35 zu fordern.
Autor:Valentin Gölz aus Region |
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