Wegen geplanter Sanierung der Schnellbahnstrecke Mannheim – Stuttgart
Politiker befürchten 2020 Verkehrschaos in der Region

Bruchsal/Bretten (kn) Die geplante Sanierung der Schnellbahnstrecke Mannheim – Stuttgart, die voraussichtlich vom 10. April 2020 bis 31. Oktober 2020 , über die Bühne gehen soll, könnte für eine erhebliche Verschlechterung der Verkehrssituation zwischen Bruchsal und Bretten führen. Der Grund: Ein großer Teil der über die Bahnstrecke Mannheim – Stuttgart fahrenden Züge, soll während der geplanten sechsmonatigen Bauphase über die schon jetzt stark frequentierte Verbindung Bruchsal - Bretten umgeleitet werden. Dadurch, so befürchten die CDU-Landtagsabgeordneten Joachim Kößler und Ulli Hockenberger, käme es zu einer "deutlichen Ausweitung der Schließzeiten an den bereits heute stark belasteten Bahnübergängen an der Strecke". Für Autofahrer würde die Maßnahme natürlich deutlich längere Wartezeiten an den Übergängen bedeuten.

"Verkehrschaos in der Region zu verhindern"

Die beiden Landespolitiker haben sich daher mit einem Schreiben an das Regierungspräsidium gewandt, da zusätzlich im teilweise gleichen Zeitraum noch Straßenbaumaßnahmen durch das Regierungspräsidium im gleichen Gebiet geplant seien. In ihrem Schreiben fordern die beiden Abgeordneten ein zeitnahes Gespräch mit allen Beteiligten im Regierungspräsidium, "um durch eine entsprechende Koordinierung ein Verkehrschaos in der Region zu verhindern".

"Keiner hat sich Gedanken gemacht, wie man das Chaos verhindern kann"

Mit großer Sorge blickt auch Gondelsheim Bürgermeister Markus Rupp dem kommenden Frühjahr entgegen: „Dann droht uns der Verkehrs-Super-Gau.“ Was die Umleitung der Züge für die einzelnen Gemeinden bedeute, habe die Deutsche Bahn errechnet, so Rupp: Am Bahnübergang in Gondelsheim bleibe dann beispielsweise zwischen 16 und 17 Uhr die Schranke exakt 53 Minuten geschlossen. Lediglich sieben Minuten lang, sei es in dieser Zeit Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern möglich, von einem Teil des Ortes in den anderen zu wechseln. „Das ist gleichbedeutend mit einer Vollsperrung“, betont Rupp und ergänzt: „Bis dahin sind es nicht einmal mehr sechs Monate und keiner der Zuständigen hat sich Gedanken gemacht, wie man dieses Chaos vermeiden kann.“

Zusätzliche Verspätungen und Zugausfälle im Nahverkehr

Die Auswirkungen, so befürchtet Rupp, würden beträchtlich: „Zum einen ist damit Gondelsheim quasi in zwei Teile geteilt, zum anderen stauen sich die Autos dann ohne Zweifel bis auf die B35 zurück. Und was man nicht vergessen darf, das geht ebenfalls zu Lasten des ÖPNV". Denn die Bahn werde "sicherlich dafür sorgen, dass die Schnellzüge Vorrang genießen". Leidtragender sei dann der Schienen-Nahverkehr. Dort rechnet Rupp mit zusätzlichen Verspätungen und Zugausfällen. Zumal die Belastungen nicht auf den Feierabendverkehr beschränkt blieben. "In den Morgenstunden prognostiziert die Deutsche Bahn eine Schranken-Schließzeit von 47 Minuten. Das betrifft nicht nur Gondelsheim", so Rupp.

„Bahn und Politik sind nun gefordert, rasch Abhilfe zu schaffen“

Ähnlich lange blieben die Schranken an den Bahnübergängen in Heidelsheim, Helmsheim und Bretten-Diedelsheim für den Durchgangsverkehr geschlossen. Deshalb appelliere er an die Verantwortlichen in den umliegenden Gemeinden, gemeinsam die Stimme zu erheben und auf eine Lösung des drohenden Verkehrs-Chaos zu drängen. „Bahn und Politik sind nun gefordert, rasch Abhilfe zu schaffen“, so Rupp.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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