Bürgermeister Thomas Nowitzki führte Gespräch in Berlin
Reaktivierung der stillgelegten Zabergäubahn mit Westanbindung
Oberderdingen/Berlin (kn) Ende Oktober traf sich Bürgermeister Thomas Nowitzki mit dem Wahlkreisabgeordneten Axel E. Fischer MdB (CDU) und dem parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Steffen Bilger (CDU), zu einem gemeinsamen Gespräch in Berlin. Thema des Gesprächs waren laut Pressemitteilung auf dem Oberderdinger Rathaus die derzeitigen Überlegungen des Landes Baden-Württemberg das Angebot im öffentlichen Nahverkehr durch die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken wie beispielsweise die der Zabergäubahn zu steigern.
Anbindung über Oberderdingen bis Bretten
Der Oberderdinger Bürgermeister hatte sich im Juli 2019 in einem Schreiben an den Karlsruher Landrat Christoph Schnaudigel sowie an die Bürgermeister der Nachbarstädte und –gemeinden gewandt. Im Wesentlichen sei es dem Schultes nach einer möglichen Reaktivierung der Zabergäubahn um die Anbindung nach Westen über Oberderdingen bis Bretten gegangen. In seiner Neujahrsansprache Anfang 2020 brachte Nowitzki die Reaktivierung der Zabergäubahn mit Westanbindung erneut ins Gespräch.
Pläne von 1930 liegen noch im Rathausarchiv
„Die Anbindung über Sternenfels, Kürnbach nach Oberderdingen und weiter über Großvillars und Knittlingen bis nach Bretten zur früheren Kraichgaubahn wurde einst lange verhandelt, geplant, teils gebaut und leider 1933 aufgegeben und rückgebaut“, stellt Bürgermeister Thomas Nowitzki fest. Die Pläne aus den 1930er-Jahren für eine Bahnanbindung über Oberderdingen bis nach Bretten lägen heute noch im Rathausarchiv.
Zabergäubahn sollte nicht an Finanzierung scheitern
Staatssekretär Steffen Bilger berichtete beim gemeinsamen Gespräch über die Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes, mit dem der Bundestag im Februar 2020 die Finanzmittel für Verkehrsprojekt auf bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr erhöht hat. Dieses Gesetz soll bis 2025 schnell und unbürokratisch dringende Investitionen in den Neu- und Ausbau des Nahverkehrs ermöglichen. Aktuell seien Schienenstrecken mit bis zu 90% förderfähig. Staatssekretär Steffen Bilger meinte, dass ein solches Projekt, wie die Reaktivierung der Zabergäubahn, nicht an der Finanzierung scheitern sollte.
Untersuchung des Landes soll im November vorgestellt werden
Das Land Baden-Württemberg werde die Untersuchung über die Reaktivierung von 42 stillgelegten Bahnstrecken Anfang November 2020 der Öffentlichkeit vorstellen, heißt es in der Pressemitteilung. „Fällt das Ergebnis für die Zabergäubahn positiv aus, ist es wichtig, sofort eine Machbarkeitsstudie für die Westanbindung von Sternenfeld, über Kürnbach, Oberderdingen, Großvillars und Knittlingen nach Bretten in Auftrag zu geben“, sagt Bürgermeister Thomas Nowitzki.
Projekt sei einmalige Chance
So habe die CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises Karlsruhe im Juli 2020 einen Antrag zur Durchführung dieser Machbarkeitsstudie eingebracht. Die Erfolgschancen für die Schienenstrecke würden durch die geplante Änderung des standardisierten Bewertungsverfahrens zur gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Untersuchung, durch die höhere Gewichtung von Klimaschutzzielen und anderen Umweltaspekten deutlich verbessert. Das Projekt sei eine einmalige Chance, auch wenn es für viele visionär ist, heißt es aus dem Oberderdinger Rathaus.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.