Vorbereitende Untersuchungen vorgestellt
Stadt Oberderdingen plant Sanierungsgebiet „Sickingen“

Die denkmalgeschützte Güterhalle am Bahnhof soll zu einem Kindergarten umgebaut werden. | Foto: Barbara Lohner
  • Die denkmalgeschützte Güterhalle am Bahnhof soll zu einem Kindergarten umgebaut werden.
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Oberderdingen (red) Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung Ende Oktober der Antragsstellung zur Ausweisung eines Sanierungsgebiets im Bereich „Sickingen“ in Oberderdingen-Flehingen zugstimmt. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ist die Aufnahme in ein Sanierungsprogramm nun beantragt. Damit soll der Umbau der Güterhalle zum Kindergarten und mittelfristig die Neugestaltung des Areals der alten Schlossgartenhalle sowie private Maßnahmen ermöglicht werden.

Erster Antrag war nicht erfolgreich

Auf der Grundlage eines von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH und dem Büro Schöffler 2022 erstellten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hatte die Gemeinde Oberderdingen schon im Herbst 2022 für das Programmjahr 2023 einen erstmaligen Antrag zur Aufnahme in ein Städtebauförderungsprogramm mit der Erneuerungsmaßnahme „Sickingen“ gestellt. Das Sanierungsgebiet „Sickingen“ wurde im ersten Anlauf für 2023 noch nicht in das Förderprogramm aufgenommen. Der Gemeinderat hat nun im Mai 2023 aufgrund zeitlicher Aspekte entschieden, eine vorbereitende Untersuchungen als notwendigen Verfahrensschritt einzuleiten und durchzuführen, ehe dann im Herbst 2023 erneut der Antrag zur Aufnahme in ein Städtebauförderungsprogramm gestellt wurde.

Viele Maßnahmen geplant

Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem die Gestaltung eines neuen Ortsmittelpunkts im Bereich der alten Schlossgartenhalle, eine Aufwertung des Kohlbachs mit seinem Uferbereich und begrünte Platzgestaltung mit Zugang zum Bach, die Gestaltung und Wiederbelebung des „Sickinger Wäldchens“, der Erhalt des denkmalgeschützten Feldmannschen Forsthauses und die Umnutzung zu einem Gebäude mit öffentlicher Nutzung, die Ergänzung einer Fußgängerbrücke zum neuen Ortsmittelpunkt, die Durchgrünung und Verschattung des Straßenraums, eine Entsiegelung und Durchgrünung von Hausvorzonen, der Erhalt und eine denkmalgerechte Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Sickinger Schulhauses für eine Nutzung des leerstehenden Gebäudes, die Entschleunigung des Verkehrs und Priorisierung der Fußgänger, der Erhalt und die Umnutzung der denkmalgeschützten Güterhalle am Bahnhof zu einer zweigruppigen Kita für Kinder über drei Jahren sowie die Begrünung und Verkehrsberuhigung des angrenzenden Straßenraums.

Fragebögen an Bürger im Sanierungsgebiet

Da städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen als Gesamtmaßnahmen über mehrere Jahre angelegt sind und auf die Behebung von Missständen eines Gesamtgebietes abzielen, setzen sie eine bessere Kenntnis über die bauliche Situation sowie die funktionalen, strukturellen und sozialen Zusammenhänge in dem betreffenden Gebiet voraus. Zur Gewinnung dieser Kenntnisse und zur Erarbeitung von Bewertungsgrundlagen über Notwendigkeit und Zielrichtung der Sanierung hat das Büro Schöffler und die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH an die Eigentümer von privaten Haushalten und Gewerbebetrieben im geplanten Sanierungsgebiet Fragebögen verteilt.

Große Mehrheit für städtebauliche Sanierung

Von 38 verschickten Fragebögen kam gut die Hälfte ausgefüllt zurück. Dabei konnte festgestellt werden, dass im Untersuchungsgebiet 93 Prozent Eigentümerhaushalte und 7 Prozent Miethaushalte existieren. Von den Befragten stehen 83 Prozent positiv einer städtebaulichen Sanierung gegenüber. Die Mitwirkungsbereitschaft der Betroffenen, die Sanierungsabsichten in den nächsten acht Jahren haben, liegt bei 75 Prozent. Abgase und Lärm waren aus Sicht der Befragten die meist genannten Störungen im Gebiet.

Großes Interesse an Modernisierung

Aus den abgegebenen Fragebögen lässt sich ein großes Interesse an der Modernisierung der vorhandenen Bausubstanz mit Hilfe von Fördermitteln ablesen. Überdies gibt es auch Übereinstimmungen zwischen den Sanierungszielen aus den vorbereitenden Untersuchungen und den vorgeschlagenen Maßnahmen in den abgegebenen Fragebögen. Dies betrifft die Bereiche Verkehr, Wohnen sowie Grün- und Freiflächen. Die Fragebögen gewähren einen hinreichenden Einblick in die strukturelle und städtebauliche Situation des Untersuchungsgebietes und verdeutlichen die baulichen und strukturellen Mängel und Missstände im Untersuchungsgebiet „Sickingen“ in Oberderdingen-Flehingen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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