Frage nach Erweiterung der Abbauflächen des Opterra-Zementwerks in Wössingen bleiben weiter unbeantwortet
Stillstand bei Erweiterungsplänen
Walzbachtal (swiz) Nachdem der Gemeinderat Walzbachtal im Juni diesen Jahres mehrheitlich den Antrag des Opterra-Zementwerks in Wössingen zur Durchführung von Erkundungsbohrungen abgelehnt hatte, ist es um das Thema still geworden. Die Verantwortlichen von Opterra hatten das Gesuch damals eingebracht, um nach eigenen Angaben "die Zukunft des Werks zu sichern". Der Steinbruch auf dem Lugenberg stoße an seine genehmigte Grenze. So werde ein Abbau dort in 20 bis 25 Jahren nicht mehr möglich sein, wie Jörg Heimburg, Leiter Umwelt & Öffentlichkeitsarbeit beim Opterra-Werk, damals erläuterte. Zum einen werde daher eine Erweiterung der Abbauflächen im bestehenden Steinbruch angestrebt, wodurch man Reserven für weitere acht Jahre gewinnen könne.
Arbeiten weiter an Sicherung der Zukunft des Werks
Zum anderen sollten Erkundungsbohrungen in den Wäldern der Gewanne 'Am Sulzweg' und 'Grundreisig' durchgeführt werden, um zu testen, ob die Qualität des unter diesen Flächen liegenden Kalksteins für die Zementherstellung geeignet ist. Dies wurde vom Rat in Walzbachtal jedoch abgelehnt. Auch wenn es um das Thema ruhiger geworden sei, arbeite man weiter "an unserem Vorhaben, die Zukunft des Werks für die nächsten Generationen zu sichern", erklärt Anke Wunder, Communication Manager bei Opterra.
Alternative Abbaugebiete "bisher nicht tragfähig"
Gleichzeitig schränkt sie aber ein: "Eine erneute Prüfung möglicher alternativer Abbaugebiete hat sich bislang nicht als tragfähig erwiesen. Alle Alternativen würden – unter anderem bedingt durch längere Transportwege – zu Lasten der Umwelt gehen." Davon abgesehen wären, so Wunder weiter, "die ursprünglich vorgestellten Gebiete und das darauf basierende Konzept nach wie vor vernünftig und auch im Interesse der Gemeinde." Denn neben den kontinuierlichen Einnahmen für die Gemeinde könne das Zementwerk mit einem Angebot der Abwärmenutzung auch einen wesentlichen Beitrag leisten, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Erweiterung des Steinbruchs Lugenberg noch vakant
Ebenso vakant sei der Wunsch auf Ausweisung der Fläche zur Erweiterung des Steinbruchs Lugenberg. Man habe dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein den Gebietswunsch mitgeteilt. Eine Entscheidung werde Anfang 2022 erwartet, so Wunder. Als Unternehmen stehe Opterra aber bereits mit den dortigen Grundstückseigentümern im Kontakt. "Bereits heute erstellen wir außerdem Konzepte für ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Zuge der möglichen Erweiterung des Steinbruchs." Eine solche Maßnahme wäre das Aufwerten von Biotopen auf dem Gebiet der Gemeinde Walzbachtal.
"Wir stehen in Kontakt"
Von Seiten der Gemeinde heißt es auf Nachfrage: "Mit Opterra stehe ich – wie mit allen Gewerbetreibenden in unserer Gemeinde – in gutem und regelmäßigem Kontakt, dies ist mir sehr wichtig", so Bürgermeister Timur Özcan. Konkrete Gespräche zu den Erkundungsbohrungen hätten seither aber nicht stattgefunden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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