Kelter und Steinhaus im Haushalt berücksichtigt
„Veranstaltungsraum für alle Knittlinger Vereine“
Knittlingen (hk) Wie geht es mit der Alten Kelter und dem Steinhaus in Knittlingen weiter? Zumindest in finanzieller Hinsicht für das Haushaltsjahr 2022 hat der Knittlinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einen entscheidenden Schritt nach vorne getan. Die Stadtverwaltung warb im Haushaltsplan für die Zustimmung des Rates für Sanierung der Kelter als Veranstaltungshalle mit einer Teil-Unterkellerung sowie Veranstaltungstechnik für 2,3 Millionen Euro. Die „Vollversion“ für 2,8 Millionen Euro, erläuterte Bauamtsleiter Kai-Uwe Lang, würde eine komplette Unterkellerung beinhalten, während die „Light Version“ nicht unterkellert wäre. Bernd Vogt machte deutlich, dass sich die CDU-Fraktion klar für den Ausbau der „erhaltenswerten“ Kelter ausspreche: „Wir sehen die Kelter in der Zukunft als Veranstaltungsraum für alle Knittlinger Vereine“ sagte er. Die Sanierung der Alten Kelter biete zudem die Chance, einen ebenerdigen Ratssaal zu bekommen, fügte er hinzu. Wünschenswert sei eine technische Ausstattung, die für „sämtliche Zwecke dienlich“ ist.
Entscheidung für „Light“-Variante ohne Keller und Technik
Stadtrat Timo Steinhilper von der SPD betonte, dass seine Fraktion in der Alten Kelter ein Gebäude sehe, das viel Potenzial bietet und auch erhaltenswert ist, weil sie das Stadtbild prägt. „Im letzten halben bis dreiviertel Jahr war viel von der Hallenmisere die Rede“, erinnerte Steinhilper. Wenn man die „Schwachstelle“ der Stadt, was die Raumkapazität angeht, kurzfristig verbessern wolle, dann gebe es aus Sicht der SPD-Fraktion nur die Möglichkeit, auch an der Kelter tätig zu werden. Bei der Abstimmung entschied sich das Ratsgremium dann aber – entgegen dem Vorschlag der Stadtverwaltung – für eine „Light“-Variante ohne Keller und Technik, was die Kosten um etwa 300.000 Euro reduziert.
Grundsatz-Diskussion über künftige Nutzung des Steinhauses gewünscht
Auch die Maßnahmen, um das Steinhaus einer neuen Nutzung zuzuführen, gaben Anlass zur Diskussion. Bauamtsleiter Lang verwies in diesem Zusammenhang auf den Rettungsschlauch, der nur noch bis einschließlich 2026 als Rettungsweg anerkannt ist. Deshalb müsse man über einen zweiten Rettungsweg nachdenken, betonte Lang, ebenso wie über die Funktion des Gewölbekellers im Steinhaus. Ob letztlich als Trauzimmer, Sitzungssaal oder Kleinkunstbühne genutzt – in jedem Fall müssten noch in diesem Jahr mit den Brandschutzmaßnahmen begonnen werden, um die Altstadtförderung in Anspruch nehmen zu können. CDU-Fraktionssprecher Bernd Vogt regte an, eine grundsätzliche Diskussion über die künftige Nutzung des Steinhauses zu führen. „Denn wenn wir die Kelter umgebaut haben, steht uns dort eine Veranstaltungsfläche zur Verfügung.“ Es sei daher fraglich, wie und wie oft das Steinhaus dann noch genutzt werde und ob die veranschlagten Kosten für die Sanierung gerechtfertigt seien. „Daher sehen wir das Steinhaus von der Kostensituation her kritisch an“, sagte Vogt. Fraglich sei auch, ob die Funktion als öffentliches Gebäude weiter aufrechterhalten werden soll.
„Wer A sagt, muss auch B sagen“
Stadtrat Steinhilper (SPD) hingegen betonte: „Wer A sagt, muss auch B sagen“ und verwies auf den Kauf der Braunschen Scheune im Pfleghof. „Wir alle haben uns über den Kauf der Scheune gefreut, der auch dazu führen muss, dass in das Steinhaus investiert wird“, stellte Steinhilper klar. Ob man dort zunächst den Gewölbekeller in Angriff nehmen muss, stellte er zur Diskussion. Es sei aber wichtig, Vereinen wie der Stadtkapelle, die dort Mieter sind, eine Perspektive zu bieten. Eine knappe Mehrheit des Gemeinderats beschloss dann aber, den Gewölbekeller nicht auszubauen und damit die Kosten um etwa 170.000 Euro zu senken.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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