Vergleichstest des Motor-Informations-Dienst: Pick-up-Modelle
By (TRD) Pressedienst Blog News Portal 2018
In einem aktuellen Vergleichstest der großen Lastesel hat der Motor-Informations-Dienst (mid) den VW Amarok V6 Canyon dem Fiat Fullback Cross gegenübergestellt. Bei den beiden Pick-up-Modellen zeigt sich schon auf den ersten Blick, wer der eher grobe Bruder und wer das zarte Pflänzchen ist.
(MID/TRD) Beide wirken optisch sehr kräftig, wie sich das für einen Pick-up auch gehört, der soll ja ordentlich Muckis haben und ordentlich was wegschaffen können. Der Amarok sieht im direkten Vergleich aber nochmal bulliger und größer aus. Er wirkt optisch aber sehr modern, eher wie ein vergrößerter Pkw, dazu ist er rundherum sehr stylisch gehalten, auffallend sind die eckigen Radläufe. Zahlreiche Designelemente lassen ihn dann aber doch wieder zarter wirken: Felgen, Radläufe, Einstiegsleiste in Schwarz, zur optischen Verschönerung, „Canyon“-Schriftzug und „4Motion“-Logos rund um das Fahrzeug. Im Innenraum des Amarok V6 erinnert nichts daran, dass die Passagiere in einem echten Arbeitstier sitzen. Die Ausstattung ist beinahe so hochwertig wie in den VW-Pkw, etwa dank reichlich Klavierlack. Dazu gefällt das Bedienkonzept, das ohne großen Schnickschnack und ohne viele Knöpfe auskommt. Auf Navi, Infotainment, Klima oder Sitzheizung muss kein Amarok-Nutzer verzichten.
Der Fiat Fullback, der auf dem Mitsubishi L 200 der fünften Generation basiert, wirkt von der Seite ziemlich langgezogen, dazu wird er von vorne nach hinten deutlich breiter. Über den Radläufen sind Plastikverstärkungen angebracht, die Felgen sind robust, die Einstiegsleisten aus silberfarbenem Aluminium. In Sachen Design steht der Italo-Japaner total im Schatten des Amarok, zeigt dadurch aber ganz klar seinen Nutzen: Er ist zum Arbeiten geboren. Die Optik im Innenraum des Fullback wirkt auch hochwertig, es findet sich ebenfalls Klavierlack in der Mittelkonsole, trotzdem ist er im Vergleich zum Amarok schlichter gestaltet und mit deutlich mehr Plastik versehen. Ist ja klar: Ein Arbeitstier wie er muss auch leicht zu reinigen sein. Der Schalthebel wird optisch wenig attraktiv in einer offenen Schaltkulisse geführt. Ansonsten bietet der Fullback auch ein Navi, Klima, Sitzheizung und alle modernen Vernetzungsmöglichkeiten.
Die Lenkung des Amarok ist sehr direkt, der Pilot hat nicht das Gefühl, ein Schiff über die Straßen zu navigieren. Das Fahrwerk ist nahezu perfekt abgestimmt, denn der große Spross von VW Nutzfahrzeuge hoppelt nicht über die Straße wie so viele andere Pick-ups, die wegen ihrer hohen Zulade-Möglichkeiten mit leerer Pritsche stark zum wilden Rodeo-Ritt neigen. Beim Fahren vergisst man regelrecht das Fahrzeugsegment. Dadurch eignet sich der Amarok auch sehr gut für den Alltag und nicht nur als reiner Lastenesel. Auch im Innenraum sitzt man auf Langstrecken komfortabel. Der Verbrauch des an eine Achtgang-Automatik und Allradantrieb gekoppelten V6-Motors mit einer Leistung von 150 kW/204 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm geht voll in Ordnung, mit einer Tankfüllung kommt man fast 800 Kilometer weit, die Spitze liegt bei 186 km/h. Schick und praktisch ist das Rollo über der Ladefläche. Bei der Parkplatzsuche machen sich das Gardemaß des Amarok und sein großer Wendekreis von 12,95 Meter negativ bemerkbar: In der Stadt einen passenden Parkplatz zu finden, wird zum Lotteriespiel.
Der Fullback gibt im Gegensatz dazu sehr viel deutlicher den typischen, knackig-harten Pick-up. Die Lenkung wirkt etwas indirekt, so als brauche es eben seine Zeit, bis die Information über die Drehung des Lenkrads bei den Vorderrädern angekommen ist. Die Italiener haben das Fahrwerk aber auch sehr gut abgestimmt. Der Fullback schaukelt sich zwar schon über die Hinterachse auf, aber keinesfalls störend. Die Sitze sind so angenehm gepolstert,dass sich auch der Fullback für längere Fahrstrecken eignet.
Der Einstieg wird dem Fullback-Fahrer und -Beifahrer durch einen Haltegriff an der A-Säule erleichtert – beim Amarok geht der Pilot leer aus. Die Einstiegsleiste des Fiat sieht nicht nur stabil aus, sie kann tatsächlich bedenkenlos betreten werden.
Beim Fullback kommt in Sachen Fahrverhalten schon eher die Robustheit durch. Die Automatik ist noch eher alte Schule, sie muss mit fünf Gängen auskommen, die recht deutlich spürbar gewechselt werden. Aber mit 133 kW/181 PS aus einem 2,4-Liter-Diesel ist auch der Fiat-Pick-up sehr gut motorisiert und kommt dank des maximalen Drehmoments von 430 Nm flott vom Fleck – bis auf Tempo 177.
Bei den Preisen schenken sich die beiden Kontrahenten nicht viel, sie üben sich (fast) in Gleichklang: Der Amarok V6 Canyon ist ab 43.891 Euro, der Fullback Cross ab 44.387 Euro zu haben.
Technische Daten VW Amarok V6 Canyon:
Fünfsitziger Midsize-Pickup, Länge/Breite (ohne Spiegel)/Höhe/Radstand in Millimeter: 5.321/1.954/1.780/3.097, Leergewicht: 2.027 kg, zul. Gesamtgewicht: 3.080 kg, Laderaumfläche: 2,52 Quadratmeter, Wendekreis: 12,95 m, Tankinhalt: 80 l, Preis: ab 43.891 Euro.
Antrieb: Reihen-Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 2.967 Kubik, Leistung: 150 kW/204 PS bei 3.000 bis 4.500 U/min, max. Drehmoment: 500 bei 1.250 bis 1.750 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h, Normverbrauch: 8,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 233 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Achtgang-Automatik, Allradantrieb.
Technische Daten Fiat Fullback 2.4L Double Cab Cross:
Fünfsitziger Midsize-Pickup, Länge/Breite (ohne Spiegel)/Höhe/Radstand in Millimeter: 5.305/1.815/1.834/3.000, Leergewicht: 1.950 kg, zul. Gesamtgewicht: 2.910 kg, Laderaumfläche: 2,23 Quadratmeter, Wendekreis: 11,80 m, Tankinhalt: 75 l, Preis: ab 44.387 Euro.
Antrieb: Reihen-Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 2.442 Kubik, Leistung: 133 kW/181 PS bei 3.500 U/min, max. Drehmoment: 430 bei 2.500 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h, Normverbrauch: 7,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 196 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Fünfgang-Automatik, Allradantrieb.
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Forschungsprojekt Umwandlung von Biomasse in Kraftstoffe
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