„Ausgezeichnete“ Inklusion
Mühlwerk Sinneswandel aus Flehingen gewinnt Innovationspreis

Bei der Preisübergabe (von links): Uta-Micaela Dürig, Sarah Barresi und Manuela Rominski vom Mühlwerk Sinneswandel, Sozialminister Manne Lucha und Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer. | Foto: H. Schulenburg
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  • Bei der Preisübergabe (von links): Uta-Micaela Dürig, Sarah Barresi und Manuela Rominski vom Mühlwerk Sinneswandel, Sozialminister Manne Lucha und Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer.
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Stuttgart/Flehingen (red) „Wir wissen nicht wie die Zukunft wird. Aber wir kennen die Gegenwart: Soziale Einrichtungen und Dienste stehen heute vor großen Herausforderungen“, so beginnt das Grußwort der Festzeitschrift anlässlich 75 Jahre Der Paritätische Baden-Württemberg. Das sei ein Jubiläum zum Feiern. Der Bedarf an sozialer Arbeit im Land wachse, gleichzeitig werde die Finanzierung gekürzt. Die Festreden bei der Feier am 20. September in Stuttgart zeigten durchweg, dass sich die Wohlfahrtsverbände, ob groß oder klein unter dem Dach des Paritätischen von der Politik allein gelassen fühlen.

"Bedarf an sozialer Arbeit wächst"

Gastgeberin Uta-Micaela Dürig, Vorstand Sozialpolitik, und Ulf Hartmann, Vorstand Finanzen und Mitgliederberatung, begrüßten zur Jubiläumsfeier im neuen Schloss Stuttgart neben vielen Fachleuten, Mitgliedern des Paritätischen und Vertretern der Wohlfahrtsverbände auch Sozialminister Manne Lucha.
Dieser hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Engagement-Preise #PariEngage für besondere Projekte in den drei Kategorien „Jugend“, „Medien“ und „Neue Ansätze zur Unterstützung von Menschen in besonderen Lagen (Innovationspreis)“ auszuzeichnen.

Herausragende Arbeit von Mühlwerk Sinneswandel

Den Innovationspreis hat das Mühlwerk Sinneswandel aus Flehingen gewonnen. Die Laudatio von Dr. Jeanette Pohl drückte genau das aus, was die Intention zu diesem besonderen Projekt ist. „In einer Zeit, in der die Teilhabe für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in den Schatten fällt, hat es das Mühlwerk Sinneswandel geschafft, auf ganz besondere Art und Weise diejenigen in den Mittelpunkt zu rücken, denen sonst die Tür zur Inklusion verschlossen bliebe. Dieses Projekt stellt in ganz besonderer Weise die Grundwerte des Paritätischen dar.“

Inklusion und Perspektive für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf

In ihrer emotionalen Dankesrede erklärte Manuela Rominski, geschäftsführende Gesellschafterin der Mühlwerk Sinneswandel gUG, das Problem: „Das Ende der Schulzeit bedeutet für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf einen gravierenden Einschnitt. Nach rein ökonomischen Kriterien werden sie in zwei Gruppen eingeteilt: arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig. Daraus resultiert Exklusion. Und das möchten wir ändern. Wir schaffen Inklusion und nachschulische Perspektiven auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ." Dafür erntete sie tobenden Applaus. Zu den Gratulanten gehörte auch die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer. 

Der Paritätische in Baden-Württemberg

Vor 75 Jahren wurde der Paritätische in Baden-Württemberg gegründet. Es startete mit Einrichtungen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Wirtschaftsfürsorge. Später kamen immer mehr Initiativen wie Lebenshilfe, Vorschulpädagogik, Suchtkrankenhilfe, Selbsthilfeinitiativen, Frauenhäuser und Eltern-Kind-Fürsorge zumeist durch freiwilliges bürgerliches Engagement dazu. Der Paritätische ist eine wichtige Dachorganisation für soziale Organisationen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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