Knockout in der Nachspielzeit: KSC verpasst den Einzug in Runde Zwei des DFB-Pokals
Der Karlsruher SC hat den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals auf schmerzhafte Art und Weise verpasst. Trotz eines engagierten Auftritts mussten sich die Badener vor 16.800 Zuschauern in der Allianz Arena dem TSV 1860 München am Samstagabend mit 1:2 geschlagen geben. Karim Matmour bescherte den Hausherren in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Lucky Punch.
Karlsruhe/München (Amin Mir Falah) Im Vergleich zum Heimauftakt in der Liga am vergangenen Sonntag gegen den VfL Bochum nahm Chefcoach Tomas Oral vier Änderungen in der Startformation vor. Anstelle des verletzten René Vollath hütete Kapitän Dirk Orlishausen den Kasten. Nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre in der Liga durfte Linksverteidiger Ylli Sallahi wieder von Beginn an mitwirken. Im defensiven Mittelfeld begann Gaétan Krebs an der Seite von Franck Kom. Darüber hinaus feierte Neuzugang Yann Rolim seine Startelfpremiere im KSC-Trikot. Der Brasilianer rückte für Hiroki Yamada auf die Zehnerposition.
Rolim mit erster Torannäherung
Angetreten in den gelb-roten Ausweichtrikots legten die Mannen von Tomas Oral einen vielversprechenden Start hin. Keine vier Minuten waren gespielt, als Startelfdebütant Yann Rolim die erste Torannäherung verbuchte. Ein Flachschuss des Brasilianers aus rund 18 Metern flog nur knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Es dauerte bis zur 12. Minute, ehe die Hausherren das erste Mal gefährlich vor dem Kasten von Dirk Orlishausen auftauchten und Enrico Valentini gleich zweimal klären musste. Zunächst wehrte der Rechtsverteidiger eine scharfe Flanke von Stefan Aigner ab, um anschließend den Schuss von Claasen aus halblinker Position kurz vor der Torlinie zu klären.
Krebs und Torres mit dicken Chancen
In den Folgeminuten entwickelte sich eine muntere Partie mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Zwanzig Minuten waren gespielt, als Gaétan Krebs die erste große Chance aufseiten des KSC vergab. Der Franzose bekam im gegnerischen Sechzehner den Ball vor die Füße und zog wuchtig ab, allerdings zu unplatziert, sodass 1860-Schlussmann Zimmermann den Ball abwehren konnte (20.).
Eine knappe Viertelstunde später stand erneut der Keeper der Hausherren im Mittelpunkt des Geschehens. Yann Rolim steckt mit einem herrlichen Pass in den Strafraum zu Manuel Torres durch, der die nächste dicke Chance zur Führung auf dem Schlappen hatte. Doch Zimmermann kam aus seinem Kasten herausgestürmt und konnte den Schuss den Spaniers aus kurzer Distanz noch entscheidend ablenken. In den letzten Minuten der ersten Hälfte verflachte die Partie etwas, sodass sich auf beiden Seiten keine größeren Chancen mehr ergaben und es ohne Tore in die Halbzeitpause ging.
Aigner bringt Hausherren in Führung
Mit unverändertem Personal aufseiten der Gäste ging es in Durchgang zwei. Unverändert zeigte sich auch das Geschehen auf dem Rasen. Der KSC blieb die spielbestimmende Mannschaft und näherte sich über Enrico Valentini weiter der Führung. Den Schlenzer des Deutsch-Italieners von der Strafraumkante konnte Löwen-Keeper Jan Zimmermann aber noch mit den Fingerspitzen klären (53.).
Nur wenige Minuten später zappelte die Kugel dann im Netz, allerdings auf der falschen Seite. Karim Matmour ließ Figueras im Laufduell stehen und legte quer auf den mitgelaufenen Stefan Aigner, der den herausgeeilten Dirk Orlishausen mit einem Haken aussteigen ließ und mühelos zur schmeichelhaften Führung für die Hausherren einschieben konnte (60.).
Diamantakos besorgt Ausgleich
Allerdings hielt die Führung der Löwen nicht lange. Der KSC bewies Moral und ließ sich vom Gegentreffer nicht unterkriegen. Nur sieben Minuten nachdem Aigner die Hausherren in Führung gebracht hatte, besorgte KSC-Goalgetter Dimitris Diamantakos den verdienten Ausgleich. Jan Zimmermann flog an einer Flanke von Manuel Torres vorbei, sodass der Ball bei Diamantakos landete, der die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor hämmerte (67.).
Knockout in der Nachspielzeit
In der Schlussphase nahm KSC-Cheftrainer Tomas Oral den ersten und einzigen Wechsel aufseiten der Badener vor und brachte Boubacar Barry für Yann Rolim, der bei seinem ersten Startelfeinsatz im KSC-Dress einen engagierten Auftritt hinlegte (82.). Die Gäste bemühten sich in den Schlussminuten, noch vor einer möglichen Verlängerung die Entscheidung zu erzwingen. Allerdings sollte das letzten Endes den Hausherren gelingen. Die reguläre Spielzeit war bereits anderthalb Minuten überschritten, als Matmour dem KSC den Knockout verpasste. Stefan Aigner brachte den Ball von der rechten Seite mit einer scharfen Hereingabe in den Strafraum, wo der Algerier das Leder aus wenigen Metern zum Lucky Punch über die Linie drückte (92.).
Am kommenden Samstag (13.00 Uhr) haben die Blau-Weißen die Chance, sich für das bittere Ausscheiden zu revanchieren, wenn es zum zweiten Duell mit den Löwen aus München binnen acht Tagen kommt. Dann wird es im heimischen Wildpark aber nicht um den Einzug in die nächste Pokalrunde gehen, sondern wieder um Punkte.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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