Prömel stolz auf Olympia-Teilnahme als einziger Zweitliga-Kicker
Für Grischa Prömel ist ein Traum wahr geworden. Der Mittelfeldspieler des Karlsruher SC gehörte als einziger Zweitliga-Kicker zur deutschen U 23-Auswahl bei den Olympischen Spielen. Höhepunkt war das Finale in Rio mit dem Gewinn der Silbermedaille.
Karlsruhe(dpa/lsw)-Vor vier Jahren noch in der Bezirksliga Stuttgart aktiv und jetzt mit einer olympischen Silbermedaille dekoriert: Der Weg von Grischa Prömel führte zuletzt steil nach oben. Fast schon unangenehm scheint dem 21 Jahre alten Fußballprofi des Karlsruher der neue Rummel um seine Person zu sein. Ruhig, sachlich und bescheiden blickte er am Dienstag auf die Ereignisse der vergangenen Wochen zurück in Brasilien: „Auch wenn es am Ende nur Silber wurde, ist das ganze Team unglaublich stolz.“
Im Vorfeld als "Rumpftruppe" abgestempelt
Immerhin sei die deutsche U 23-Auswahl im Vorfeld der Olympischen Spiele eher „als Rumpftruppe abgestempelt“ worden. Nicht viele hätten der Elf von Trainer Horst Hrubesch etwas zugetraut. „Es ist beachtlich, dass man in so kurzer Zeit so zusammenwachsen kann und harmoniert“, sagte Prömel. „Das hat man am Fußball gesehen, den wir gespielt haben.“
Große Ehre für Prömel
Für Prömel war es eine große Ehre, als einziger Zweitliga-Spieler für die Mannschaft nominiert worden zu sein. Zudem habe ihn die Zeit in Brasilien „auch menschlich weitergebracht“. Olympia als Event haben die Fußballer nur am Ende für einige Tage hautnah erleben dürfen, ansonsten waren sie ständig unterwegs. „Wir haben von Brasilien extrem viel gesehen. Jeden dritten Tag waren wir im Flieger und mussten die Spielstätte wechseln. Aus dem Flieger haben wir, glaube ich, ganz Brasilien gesehen“, berichtete der Mittelfeldakteur scherzhaft.
"Brasilianer sind ein sehr emotionales Volk und Fußball ist wie eine Religion"
Das Finale gegen die Gastgeber war ein Gänsehautmoment zum Abschluss. „Brasilianer sind ein sehr emotionales Volk und Fußball ist wie eine Religion“, fasste Prömel die Stimmung im Maracanã-Stadion zusammen, als fast 80 000 Zuschauer gegen die DfB-Elf waren. Vor allem das Elfmeterschießen sorgte für Spannung pur. „Die 50 Meter von der Mittellinie zum Punkt hatten es in sich“, urteilte Prömel. Er sei froh gewesen, diesen Weg nicht beschreiten zu müssen.
Wohin er hingegen gerne ging, war das Halbfinale der deutschen Handballer gegen Frankreich - die einzige Möglichkeit der Fußballer, Olympia hautnah zu erleben. Zudem konnten sich die Kicker im Olympischen Dorf mit einigen anderen Athleten austauschen. Übrigens wurden die Deutschen auch hier nur von den Brasilianern ausgebremst, wie Prömel erzählte: „An einem Tag gab es einen Stromausfall. Da stehst du im Fahrstuhl und plötzlich geht nichts mehr.“
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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