Voraussetzungen, Technik, Förderung
Heizung sanieren mit der Wärmepumpe – geht das?
Das Siedlungshaus aus den 50er Jahren, der Bungalow aus den 80ern, das Reihenhaus von 1974, das Doppelhaus von 2004 – in den meisten Bestandsimmobilien in Deutschland läuft eine Gas- oder Ölheizung. Viele dieser Anlagen kommen in die Jahre, wie die Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks zeigen: Bei den Ölheizungen waren 2023 über 71 Prozent älter als 20 Jahre, bei den Gasheizungen etwa 36 Prozent1. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer stehen aktuell vor der Frage, wie sie ihr Zuhause in Zukunft mit Wärme und Warmwasser versorgen. Wie gehen sie mit den Anforderungen im Gebäudeenergiegesetz für das Erneuerbare Heizen um? Setzen sie weiterhin auf fossile Brennstoffe? Oder nutzen sie mit der Wärmepumpe die Technologie, die bei Neubauten heute fast durchweg Standard ist? Neben grundsätzlichen Fragen wie dem Klimaschutz oder der Abhängigkeit von Brennstofflieferungen aus dem Ausland stehen bei der Entscheidung praktische Aspekte im Vordergrund: Eignet sich eine Wärmepumpe überhaupt für mein Gebäude? Muss ich für den Einbau mein Haus energetisch sanieren? Wie sieht es mit Kosten und Fördermitteln aus? Anlässlich der Woche der Wärmepumpe vom 4. bis 10. November 2024 informieren Expertinnen und Experten der Deutschen Energie-Agentur (dena), des Bundesverbands Wärmepumpe und freie Berater in der Sprechzeit.
Weniger Abhängigkeit von fossilen Brennsoffen durch Umstieg auf klimafreundliche Heizungen
Mit dem Gebäudeenergiegesetz hat die Bundesregierung die Weichen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung gestellt2: Spätestens 2045 müssen Heizungen vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das bedeutet nicht, dass zum Beispiel funktionierende Gasheizungen schon jetzt sofort ausgetauscht werden müssen. Vielmehr sieht das Gesetz Übergangsregelungen vor, die Hauseigentümerinnen und -eigentümer vor hohen Belastungen schützen. Aber: Die große Zahl an alten Heizungsanlagen verdeutlicht, dass in den kommenden Jahren viele erneuert werden müssen, weil sie unwirtschaftlich geworden oder nicht mehr zu reparieren sind. Zwar können weiterhin neue Öl- oder Gasheizungen eingebaut werden, aber die Geräte sollen auch zu einem prozentualen Anteil auf erneuerbarer Basis mit Biogas oder Wasserstoff betrieben werden können, der in den nächsten Jahren kontinuierlich steigt. Damit rücken solche Heizsysteme in den Mittelpunkt, die auf fossile Brennstoffe verzichten, allen voran die Wärmepumpe. Während sie in Neubauten heute zum Standard gehört, zögern viele Besitzerinnen und Besitzer von Bestandsimmobilien bisher, eine Wärmepumpe als Alternative in Betracht zu ziehen – trotz einer möglichen Förderung bis zu 70 Prozent für den kompletten Heizungstausch.
Heizen mit der Wärmepumpe – Fakten statt Mythen
Viele Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert und zögern daher, ihre Heizung auszutauschen und gar die Heiztechnologie zu wechseln. Beim Thema Wärmepumpe spielen verlässliche Informationen eine wesentliche Rolle, die auf die Besonderheiten des Gebäudes zugeschnitten sind, in dem die Anlage arbeiten soll. Gleichzeitig kursieren falsche Aussagen über die Funktionalität und die Möglichkeiten von Wärmepumpen, die eine fundierte Entscheidung verhindern. Zu diesen Mythen zählen zum Beispiel die Behauptungen, Wärmepumpen funktionierten nur in gedämmten Häusern und mit einer Fußbodenheizung, seien Stromfresser, verursachten Lärm und immense Kosten. Auf Wissensvermittlung und Fakten setzt deshalb die Woche der Wärmepumpe vom 4. bis 10. November, die von einem Bündnis aus rund 30 lokalen und regionalen Agenturen und Institutionen umgesetzt wird. In ganz Deutschland sind über 300 Informationsveranstaltungen geplant – vor Ort und online im Netz.
Sprechzeit: Expertinnen und Experten informieren zur Wärmepumpe
Welche Wärmepumpentypen können verwendet werden? Müssen dafür neue Heizkörper eingebaut werden oder muss energetisch saniert werden? Welche Maßnahmen unterstützen ein effizientes Wärmepumpensystem? Welche Förderungen kann ich beantragen und wo kann ich mich beraten lassen? Rund ums Thema Wärmepumpe geben die Expertinnen und Experten Hinweise in der Sprechzeit:
• Arne Höllen, Deutsche Energie-Agentur GmbH
• Johannes Kretzschmar, Deutsche Energie-Agentur GmbH
• Reinhild Möllers, Deutsche Energie-Agentur GmbH
• Martina Schmitt, Deutsche Energie-Agentur GmbH
• Joel Grieshaber, Bundesverband Wärmepumpe e. V.
• Peter Kuscher, Bundesverband Wärmepumpe e. V.
• Katja Weinhold, Bundesverband Wärmepumpe e. V.
• Dieter Degner, freier Berater
• Harald Fonfara, freier Berater
Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 24. Oktober 2024 von 15 bis 18 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 90 92 90 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.
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1 Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks 2023, S. 6: https://www.schornsteinfeger.de/erhebungen.aspx Seitenabruf 21.09.2024
2 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Dossier/geg-gesetz-fuer-erneuerbares-heizen.html Seitenabruf 21.09.2024
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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