Gefälschte Corona-Impfnachweise ausgestellt
Bundesweite Razzia nach Verdacht gegen Arzt
Tübingen (dpa/lsw) Im Zug der Ermittlungen gegen einen Arzt aus dem Kreis Tübingen hat die Polizei dutzende Wohnungen in ganz Deutschland untersucht. Mehr als 90 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet sollen von dem Mann gefälschte Corona-Impfnachweise bekommen haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Bei den Wohnungsdurchsuchungen am Dienstag wurde den Tatverdächtigen Blut zur Antikörperbestimmung abgenommen, um herauszubekommen, ob sie geimpft wurden oder nicht.
Staatsanwaltschaft erwirkte richterliche Durchsuchungsbeschlüsse
Der Arzt aus einer Tübinger Kreisgemeinde soll seit Mitte des Jahres 2021 Impfungen gegen das Corona-Virus in Impfpässen dokumentiert haben, ohne ein Vakzin zu verabreichen. Teils soll er die nicht stattgefundenen Impfungen über die Krankenkasse abgerechnet, teils sollen die Abnehmer bis zu mehrere hundert Euro bezahlt haben. Bereits im Januar durchsuchten Ermittler die Praxis und die Privaträume des Arztes. Nach Auswertung des Beweismaterials erwirkte die Staatsanwaltschaft richterliche Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der mutmaßlichen Abnehmer. Beteiligt waren mehrere baden-württembergische Polizeipräsidien sowie Strafverfolgungsbehörden aus Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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