Weniger Schäden als 2015
Hochwasser und Starkregen treffen auch Bretten

Der Talbach in Neibsheim, sonst höchstens knöcheltief, hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt. | Foto: ger
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  • Der Talbach in Neibsheim, sonst höchstens knöcheltief, hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt.
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Bretten (ger) Am Dienstagabend, 13. August, wurde auch Bretten von Unwettern getroffen. Heftiger Wind und anhaltender Starkregen sorgten für überschwemmte Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller. Von den Äckern wurde jede Menge Schlamm in die Wohngebiete gespült.

114 Einsätze in Bretten und den Stadtteilen

Allein in Bretten und den Stadtteilen waren 350 Feuerwehrleute im Einsatz, um insgesamt 114 Einsatzstellen abzuarbeiten. Neben der Kernstadt waren insbesondere die Stadtteile Diedelsheim, Büchig und Neibsheim betroffen. In Diedelsheim stieg wie in Gondelsheim der Pegel der Saalbach innerhalb kürzester Zeit auf 2,70 Meter an.

Auto von Baum getroffen

Laut Feuerwehrkommandant Oliver Haas standen Wohnungen, Tiefgaragen und Unterführungen unter Wasser. Heftige Windböen warfen auch Bäume um. Unweit des Bahnhofs Bretten hatte ein umgestürzter Baum die Gleise blockiert. Am Schneckenbuckel wurde ein Auto von einem umfallenden Baum getroffen, glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Insgesamt sei in Bretten und den Stadtteilen bei dem Unwetter niemand verletzt worden.

Besonders betroffene Gebiete

In Büchig kam viel Schlamm über die Äcker und traf das Neubaugebiet „Neibsheimer Weg II“. In Diedelsheim waren besonders die Seestraße, die Lessingstraße, Teile der Richard-Wagner-Straße und der Schwandorfstraße betroffen, in Neibsheim besonders die Talbachstraße.

Hochwasserschutz hat gegriffen

„Man kann sagen, dass es die gleichen Stellen wie beim Starkregen 2015 waren“, resümierte Oliver Haas. Dass es dieses Mal nicht so verheerend war, sei den mittlerweile umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen geschuldet. „Die Maßnahmen haben an vielen Stellen gegriffen“, so Haas. „Ohne sie wäre es wahrscheinlich doppelt so schlimm gewesen.“ In Diedelsheim sei es aufgrund der großen Wassermenge dann doch übergelaufen.

Lagezentrum im Feuerwehrhaus

Aufgrund der Erfahrungen von 2013 und 2015 habe die Feuerwehr auch optimiert gehandelt, so Haas. Alle zehn Brettener Abteilungen seien alarmiert und koordiniert worden. Auch viele Feuerwehren aus Umlandgemeinden wurden hinzugezogen. Vom Landkreis habe man zusätzliche Sandsäcke angefordert. Vor Ort waren auch Vertreter der Polizei, Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und des Forstamts. Das DRK habe die Einsatzkräfte mit Nudelsuppe und Süßigkeiten versorgt. Im ersten Obergeschoss des Feuerwehrhauses war bereits am frühen Abend ein Lagezentrum eingerichtet worden, das bis 3 Uhr nachts die Lage koordinierte.

Überlandhilfe in Gondelsheim

Am Mittwochmorgen ging es mit Aufräumarbeiten weiter. So wurde auch in der stark betroffenen Nachbargemeinde Gondelsheim Überlandhilfe geleistet. Zusätzliche Kehrmaschinen zur Reinigung der Straßen wurden angefordert.

Keine Personenschäden 

Oberbürgermeister Martin Wolff bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihr Engagement und bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Besonnenheit. So waren am Mittwochmorgen keine Personenschäden bekannt. Besonders die Unterstützung der befreundeten Feuerwehren aus Eppingen und dem gesamten Landkreis Karlsruhe, darunter auch der Hochwasserschutzzug und der Logistikzug, sei enorm wichtig gewesen, um der Unwetterlage möglichst schnell Herr zu werden.

Mehr zum Hochwasser im Kraichgau lesen Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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