Verheerender Brand mit Todesopfer
Nach ersten Erkenntnissen hat ein 32-Jähriger das Feuer in einem Fachwerkhaus in der Brettener Straße selbst gelegt. Er kam dabei ums Leben.
Bretten (swiz) Es ist ein Bild der Zerstörung, das sich den Brettener Bürgern am Montagmorgen in der Pforzheimer Straße bot. Von einem alten Fachwerkhaus aus dem Jahre 1829 ragen nur noch nackte und verbrannte Balken in den trüben Himmel. Schlimmer als von unten, ist jedoch der Blick vom oberhalb gelegenen Kirchhof, der das ganze Ausmaß des Schreckens zeigt. Verbrannte Kleidung, ein verkohltes Bettgestell und ein rußgefärbter Computer. Vielmehr lässt sich in den zu Asche gewordenen Trümmern nicht mehr erkennen. „Das hat gebrannt wie Zunder“, bestätigt auch Alexander Brückl, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr. Erkennen ließ sich an diesem Morgen auch noch nicht, was später zur traurigen Gewissheit wurde. In den Trümmern des Hauses fanden Einsatzkräfte bei einer gezielten Suche die Leiche eines 32-jährigen Mannes. Es handelt sich dabei um den Sohn einer Frau, die das jetzt völlig zerstörte Fachwerkhaus bewohnt hatte. Wie die Polizei in einer ersten Mitteilung erklärt, geht man davon aus, dass er das Feuer selbst gelegt haben könnte. Womöglich, um sich das Leben zu nehmen. Die weiteren Ermittlungen liegen nun aber bei der Kriminalpolizei und Brandermittlern.
Bild des Jammers
Aber nicht nur das Fachwerkhaus bietet ein Bild des Jammers, auch das an das Brandhaus angrenzende Gebäude zur Pforzheimer Straße hin, wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Dort hatte unter anderem der Miteigentümer des Hauses, Bernd Koppenstein, sein Versicherungsbüro. Noch am Montag besichtigte auch er das rußgeschwärzte und vom Löschwasser nasse Treppenhaus. Auch im Keller stand das Wasser. Viel abbekommen, haben auch die Wohnungen im Vorderhaus. Starker Qualm und Ruß hat diese erst einmal unbewohnbar gemacht. „Als wir nachts um kurz vor vier Uhr ankamen, war das Treppenhaus des Vorderhauses schon so verraucht, dass die Bewohner das Gebäude ohne die Hilfe der Feuerwehr nicht mehr verlassen konnten. Eine vierköpfige Familie mussten wir daher auch über die Drehleiter retten“, so Alexander Brückl, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bretten. Er war mit 28 Kräften des DRK und über 100 Einsatzkräften der Feuerwehr kurz nach dem Eingehen des Alarms am Brandort. Für die Feuerwehr war es kein einfacher Einsatz. Nur schwer kamen sie an den Brandort heran und wurden dort mit einer enormen Hitze konfrontiert. „Es war so heiß, dass es sogar Stahlträger verbogen hat“, schildert Brückle die Situation. Um die Feuerwehrleute zu schützen, musste auch der Strom in einigen Bereichen der Pforzheimer Straße abgeschaltet werden.
Übergreifen der Flammen verhindert
Glück im Unglück war es dabei, dass die Flammen nicht auch noch auf die Nachbargebäude übergegriffen haben. Wäre dies geschehen, hätte Bretten eine verheerende Brandkatastrophe gedroht, da unter den Nachbarhäusern auch einige Fachwerkhäuser sind. Der entstandene Gebäudeschaden liegt nach derzeitigen Schätzungen dennoch im sechsstelligen Euro-Bereich. Das abgebrannte Fachwerkhaus muss wohl komplett abgerissen werden. Wie hoch der Schaden im Vorderhaus ausfällt, muss erst durch die Versicherung geklärt werden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.