Tag der offenen Tür in Planung
40 Jahre Gugg-e-mol Kellertheater
Bretten (ger) Vor über 40 Jahren trat eine Gruppe Freunde am Peter-und-Paul-Fest mit Theater und Musik unter dem Namen „Schbidalmugge“ auf. Die große Freude am Schauspiel veranlasste den Freundeskreis zur Gründung eines kleinen Theaters – 1983 wurde das „Gugg-e-mol Kellertheater“ in Bretten geboren. Die erste Spielstätte war der Keller unter dem Café Eulenspiegel am Marktplatz. Zur Saison 1990/91 folgte der Umzug an den jetzigen Standort, den Keller des Amtsgerichts, der bis dahin als Samenlager der Forstverwaltung gedient hatte. Unter großem Einsatz besonders von Ilona und Walter Gödel, dem damaligen künstlerischen Vorstand, schufen die Guggemoler in Eigenregie etwas Schönes aus dem alten „Rumpelkeller“, haben seither dort ihr Domizil mit Sitzplätzen für 60 Zuschauer und sind inzwischen eine Brettener Institution.
Tag der offenen Tür mit Mitmachtheater vor den Sommerferien
Zum runden Jubiläum ist ein Tag der offenen Tür samt Mitmachtheater in Vorbereitung, der noch vor den Sommerferien stattfinden soll. Die Pandemie hatte 2020 mitten in der laufenden Spielsaison alles ausgebremst, die Akteure des Kinder- und des Jugendstücks konnten nicht einmal mehr ihre Generalproben abhalten, die Aufführungen der „Bonobos“ mussten abgebrochen werden. Erst von November 2022 bis Februar 2023 konnten die Guggemoler wieder „richtig“ vor Publikum spielen: Die Vorstellungen der Komödie „Eine höllische Nacht“ von Balthasar Alletsee waren nach kleinen Anlaufschwierigkeiten sehr gut besucht. Nach Corona habe sich alles erst wieder zurechtruckeln müssen, erzählen Judith Fritz, künstlerischer Vorstand, der technische Leiter Artur Mensin, Sophia Hornberger, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, und Paula Hellebrand, die sich viele Jahre um das Kindertheater gekümmert hat und jetzt noch überall hinter den Kulissen einspringt, wo es fehlt.
Theaterverein, bei dem sich jeder nach Neigung einbringen kann
Jetzt sei man aber auf einem sehr guten Weg, dass sich wieder ein schönes Miteinander einstellt. Paula Hellebrand als letztes aktives Gründungsmitglied, und Judith Fritz, von Anfang an dabei, freuen sich besonders darüber, wie vielseitig sich der Theaterverein entwickelt hat, der keine Mitgliedsbeiträge erhebt, sondern bei dem sich jeder einzelne Guggemoler mit seinen Neigungen einbringt. Die 50 aktiven Mitglieder sind größtenteils noch an Bord, leider sind aber die beiden Nachwuchsgruppen, die Gugg-e-motten für Kinder ab acht und die Gugg-ä-teens für Jugendliche ab 13, über die beiden Pandemiejahre verloren gegangen.
Jugendtheater soll wiederbelebt werden
Das soll aber nicht so bleiben, schon jetzt strecken die Aktiven die Fühler aus, damit es für junge Talente bald wieder die Möglichkeit zum Theaterspielen gibt. Generell sind alle Menschen, die eine Leidenschaft für das Theater haben, willkommen, auch diejenigen, die nicht auf einer Bühne stehen möchten, zum Beispiel in Bereichen wie Maske, Kostüme, Technik, Bewirtung, Kulissenbau und vielem mehr. Der Optimismus der Guggemoler ist jedenfalls ungebrochen, zumal die eingeschworene Gemeinschaft nicht nur die spiellose Zeit während Corona, sondern auch die höchst aufwendigen Vorgaben des Daten- und des Brandschutzes in den letzten Jahren aus eigenen Kräften gemeistert hat.
Kein Mundart-Theater
Auch wenn es der Name vermuten lässt: Das Gugg-e-mol ist kein Mundart-Theater. Die Verantwortlichen achten bei der Stücke-Auswahl darauf, dass alle, die spielen möchten, zum Zug kommen, dass es harmoniert und dass jeder mit seinen Talenten glänzen kann. Und das mit erheblichem Mehrwert, wie Artur Mesin, der schon als Jugendlicher zum Theaterspielen kam, anmerkt: „Hier wurde ich sozialisiert, hier habe ich Menschenbildung gelernt – aber auch Spülen und Kuchen backen!“
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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