Besuch aus Kalifornien

Jeff Veis im Standesamt mit den Herren Schabinger und Hauk
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Die Schwester mit Familie war schon da, der Cousin auch und nun nutzte Jeff Veis seine Geschäftsreise nach Deutschland, um auch nach Bretten zu kommen. Im letzten Jahr wurden Stolpersteine für die Familie verlegt. Ein ganz besonderes Anliegen war der Stolperstein für seinen Vater, der mit einem Kindertransport nach England geschickt wurde, um ihn vor dem Schicksal, das zwei Jahre später seine Eltern erleben mussten, zu bewahren. Der heute 92 jährige hatte den Wunsch bei seinen Eltern, die in Auschwitz ermordet wurden, genannt zu sein.
Rüdiger und Heidi Leins nahmen sich für Jeff Veis  Zeit, um ihn an die verschiedenen Plätze zu bringen. Herzliche Aufnahme fanden alle im Standesamt bei den Herren Schabinger und Hauk, wo die Geburtsurkunde des Vaters eingesehen wurde. Die Offizielle geht mit nach Kalifornien, wo nachzuweisen ist, dass der Vater in Deutschland geboren wurde. Die Überlegungen, nach einem zweiten Pass zu fragen, sind bei vielen Nachfahren gegeben, wo die Vorfahren ihre deutsche Staatsangehörigkeit in der Nazizeit aberkannt bekamen. Da spielt die neue Trumpregierung eine entscheidende Rolle, wie Jeff sagte.

Gerne hätte Jeff noch die Sterbeurkunde seiner Großeltern eingesehen, aber die gibt es nicht im Archiv. Noch nicht einmal einen Hinweis, auf dem Geburtseintrag des Großvaters. Dafür der Hinweis, dass zum Vornamen „Israel“ (bei Frauen „Sara“) hinzugefügt werden muss. Der Archivar Kipphan konnte noch mehr zeigen, so auch ein kleines Dokument der Eheschließung, die im Wohnort der Großmutter stattfand.

Drop in – drop out so war der Besuch beim Oberbürgermeister Martin Wolff angekündigt. Doch auch er nahm sich Zeit, den Gast aus Kalifornien willkommen zu heißen. Jeff Veis war gerührt, dass er das alles erleben konnte. Der überreichte Brettener Bildband wird seine Erinnerung festigen. Zweimal besuchte er Bretten, einmal mit seinen Eltern und einmal mit der Gastfamilie seines Austauschschülers.

Nach dem Kaffeetrinken stand ein weiterer Höhepunkt des Tages noch aus. Nämlich der Besuch bei einer Brettenerin, die Bruno Veis als Nachbarskind kannte. Sie kann sich an die Großeltern gut erinnern und beschrieb sie sehr lebendig. Seine Großmutter führte ihren Mann immer an der Hand, denn er war fast blind aufgrund einer Kriegsverletzung. Als Erinnerung an die Beiden, musste Jeff einen reizenden Hummel-Engel für seinen Vater mitnehmen.
Welches Glück, einen Menschen zu treffen, der etwas Licht in das tragische Dunkel der Familiengeschichte von Jakob und Berta Veis bringen konnte! So steht in seinem Dankesbrief als Schluss: „Ich bin ein Brettener“.

Autor:

Heidemarie Leins aus Bretten

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