Bretten: Freundschaft zwischen Diedelsheim und Hidas wiederbelebt

Mit einem Besuch der Gemeinde Hidas ließen Bürgermeister Michael Nöltner und der Diedelsheimer Ortsvorsteher Michael Kern die urkundlich bezeugte Freundschaft zwischen dem Brettener Stadtteil und dem ungarischen Dorf wiederaufleben. Zum Diedelsheimer Jubiläumswochenende wird im Gegenzug der Besuch von Bürmeriester Csaba Berg und einer Trachtentanzgruppe erwartet.

Bretten. (wh) 1990 unterzeichnete der Brettener Stadtteil Diedelsheim eine Freundschaftsurkunde mit der ungarischen Gemeinde Hidas, um die geschichtliche Verbindung zu würdigen. Nun wurde dieses Freundschaftsbekenntnis durch einen Besuch von Bürgermeister Michael Nöltner und Ortsvorsteher Martin Kern in dem ungarischen Dorf erneuert. Die beiden folgten der Einladung von Bürgermeister Csaba Berg, der seine Gäste willkommen hieß und der deutschen Gemeinde vorstellte. Vor Ort war das Interesse an den beiden Brettenern groß. Ihr Aufenthalt wurde unter anderem von einem deutschsprachigen ungarischen Fernsehsender begleitet. Des Weiteren stand die Besichtigung des örtlichen Heimatmuseums auf dem Plan, wo Nöltner und Kern viel über die Geschichte und historische Verwurzelung der deutschen Siedler in Ungarn lernten.

Geschichtsträchtige Verbindung

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde etwa die Hälfte der als „Donauschwaben“ bezeichneten Deutschen, die sich in Ungarn zwischen dem Ende des 17. und Mitte des 19. Jahrhunderts in ansiedelten, vertrieben. Viele von ihnen fanden eine neue Heimat in Diedelsheim. Diese Verbindung habe man deutlich gespürt, berichten Nöltner und Kern. So hängt das Bild der Evangelischen Kirche in Diedelsheim (Hintergrund) auch im Ratssaal in Hidas und die Menschen singen gemeinsam deutsche Volkslieder. „Es war sehr bewegend“, äußerte sich der Ortsvorsteher.

Besonders die älteren Deutschstämmigen in Hidas haben Verbindungen zu Verwandten und Bekannten in Diedelsheim, Bretten und der Region. Doch damit diese Verbindung auch in den nächsten Generationen Bestand hat, soll der Austausch zwischen Diedelsheim und Hidas wieder intensiviert werden. Zum Jubiläumswochenende anlässlich des 1250-jährigen Bestehens der Ortschaft Diedelsheim werden Bürgermeister Csaba Berg und eine Trachten-Tanzgruppe dem Stadtteil einen Gegenbesuch abstatten und das Programm an allen drei Tagen mitgestalten. Geplant ist ebenfalls eine Neuaufsetzung und Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde.

Mosaikstein der europäischen Verständigung

Ortsvorsteher Martin Kern wünscht sich, dass der Kontakt zwischen Diedelsheim und Hidas nicht nur auf der politischen Ebene gehalten wird, sondern auch durch Engagement aus der Bevölkerung. "Städtepartnerschaften sind ein wichtiger Mosaikstein der europäischen Verständigung", hebt Bürgermeister Michael Nöltner hervor und regt beispielsweise ein Treffen zwischen Vereinen an.

Solche Begegnungen zwischen Menschen aus Diedelsheim und Hidas gab es besonders in den ersten fünf Jahren der Städtefreundschaft. Schülerinnen und Schüler der beiden Orte, die etwa 1.200 Kilometer auseinander liegen, besuchten sich wechselseitig. Neben Diedelsheim unterhält nur noch der Stadtteil Neibsheim partnerschaftliche Beziehungen nach Osteuropa, nämlich in die ungarische Gemeinde Nadwar.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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